Annaberg-Buchholz OT Frohnau. Marc Schwan, Vorsitzender des Vereins Altbergbau "Markus-Röhling-Stolln" und sein Team haben gut lachen. Denn in den nächsten Wochen geht für sie ein Wunsch in Erfüllung. Im Frohnauer Markus-Röhling-Stolln sind die Weichen gestellt, um das Besucherbergwerk Untertage zu erweitern. Immerhin ist das beliebte Besucherbergwerk als Einzeldenkmal Bestandteil des Welterbes "Montanregion Erzgebirge/Krusnohori" und das verpflichtet. Dank einer Patronatserklärung der Stadt Annaberg-Buchholz sowie eines Förderbescheids der Landesdirektion Sachsen kann in den nächsten Monaten der Rundgang unter Tage erweitert werden. Kosten wird das Ganze rund 1,5 Millionen Euro. 85 Prozent davon werden von Bund und Land gefördert. Der Verein selbst trägt die Summe von 190.000 Euro.
Schauwert, Attraktivität und Sicherheit erhöhen
Um den neuen Rundgang im Markus-Röhling-Stolln zu ermöglichen, wird es eine Neuauffahrung von 25 Meter Länge sowie den Nachriss einer Altbergbaustrecke auf 145 Meter geben. Das macht am Ende 270 Meter, die neu erkundet werden können. Dies ist eine immense Aufgabe für einen gemeinnützigen Verein, dessen Mitglieder größtenteils ehrenamtlich dabei sind.
Der Verein Altbergbau "Markus-Röhling-Stolln" wurde am 10. November 1990 ins Vereinsregister eingetragen. Er hat aktuell 44 Mitglieder und dient zum Erhalt der Grubenbaue. Das Besucherbergwerk wurde 1994 eröffnet und kann sich nach mehr als 25 Jahren über viele Bescher freuen.
"Seit mehreren Jahren haben wir ein positives Betriebsergebnis und tragen die Verantwortung für sieben festangestellte Mitarbeiter. Zudem sind wir ein Betrieb ohne Zuschüsse. Um künftig mehr Besucher durch das Bergwerk führen zu können, gibt es schon seit 2005 die Idee für einen Rundgang. Zurzeit muss man auf dem gleichen Weg ein- und ausfahren", betont Marc Schwan.
Der Ausbau soll 13 Monate dauern und ist nur möglich, weil 85 Prozent der Gesamtkosten je zur Hälfte mitfinanziert werden mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Die Mitfinanzierung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erfolgt auf Grundlage des vom Deutschen Bundestag beschlossenen Haushaltes.
"Unser großes Ziel ist es, das Vergabeverfahren im September zu starten und im Oktober mit dem Ausbau zu beginnen", so Schatzmeister Matthias Preiß. Mit dem Projekt sollen unter anderem Schauwert, Attraktivität und Sicherheit erhöht, die touristischen Angebote, aber auch die Vermittlungs- und Bildungsangebote verbessert und die Besucherzahlen gesteigert werden.