Historische Technik kann auf Menschen ebenso einen Reiz ausüben wie Frauen in besonderen Kleidern. Im Gelenauer Strumpfmuseum wird am 18. und 19. Oktober jeweils von 10 bis 17 Uhr beides kombiniert. Anlässlich des Tags des Handwerks können Besucher dann nicht nur die historische Cotten-Kombi-Maschine bestaunen, sondern auch Models mit historischen Strümpfen, wie sie mithilfe solcher Maschinen gefertigt wurden. Für diese besondere Aktion hat Museumsleiter Robby Schubert das Modespektakel Vetos Civitas mit an Bord geholt.
Rarität zu bestaunen
Mitglieder dieses Gelenauer Vereins, der historische Kleider präsentiert, werden sich an beiden Tagen in Schale werfen. „An Beinen wirken Strümpfe nun mal besser als in der Vitrine“, sagt Robby Schubert mit einem leichten Augenzwinkern. Ihm zufolge hat die Aktion einen ernsten Hintergrund, denn damit wird ein Wirtschaftszweig in den Fokus gerückt, der nach Schuberts Einschätzung etwas zu kurz kommt. „Meines Wissens nach kamen um 1900 etwa 80 Prozent des Weltexports an Strümpfen aus dem Erzgebirge“, erklärt er. Und produziert wurden diese nicht nur mithilfe von Maschinen, denn die nach dem Wirkprinzip funktionierende Produktion war auch ein Handwerk.
Eine willkommene Bühne
„Es war viel Handarbeit nötig“, erklärt Schubert, der sich in dieses Thema im wahrsten Sinne des Wortes hineingefitzt hat. Das Schaffen der Strumpfwirker zu würdigen, ist sein großes Ziel, zumal in diesem Jahr auch noch der 95. Geburtstag der 1930 gebauten Cotton-Maschine ansteht. Diese zwölf Meter lange Rarität, von der es in Deutschland in dieser Größenordnung keine weitere gibt, wird am kommenden Wochenende in Action zu erleben sein. Genau wie die Frauen von Vetos Civitas, die sich ebenfalls riesig auf diese Aktion freuen. „Es ist schön, ein solches Event im Ort zu haben“, sagt die Vereinsvorsitzende Jaqueline Beyer.