Nussknacker-König auf dem Seiffener Sternenmarkt gesprengt

Nussknacker Der oder die Täter dürfen noch auf Milde hoffen

Seiffen. 

Seiffen. Am Neujahrsabend hat es für Tino Günther eine ganz böse Überraschung gegeben. Der Wächter des Sternenmarktes war zerstört worden. Mit größter Wahrscheinlichkeit wurde der 1,80 Meter große Nussknacker-König mittels Böller gesprengt. Die Schäden an der Figur sind immens. Der Kopf lag in einem Nachbargrundstück. Er weist Risse und Kerben auf. Der Korpus sieht auf den ersten Blick noch in Ordnung aus.

Allerdings funktioniert der Schwegel oder Hebel nicht mehr. Er ist völlig verklemmt. Die Wiederinstandsetzung würde zwischen 500 und 1.000 Euro kosten. Der wirtschaftliche Schaden ist aus Tino Günthers Sicht das eine. Für ihn und für viele andere Seiffener auch hat die Figur jedoch einen enormen symbolischen Wert. "Der Nussknacker steht für Seiffen, das Erzgebirge und die gesamte Holzkunstbranche", erklärt der Fachmann.

Nussknacker mit langer Tradition

Wilhelm Füchtner hatte um 1870 den ersten Nussknacker hergestellt. Die von Markus Füchtner hergestellte Miniversion, der Wilhelm, hat nicht nur die gesamte Welt bereist und das Erzgebirge noch bekannter gemacht. Der kleine Nussknacker hält sich derzeit im Weltall auf. Daher ist dieser König aus Tino Günthers Sicht etwas ganz besonderes. Er hat die Polizei eingeschaltet und einen Strafantrag gestellt. Die Ermittlungen laufen.

Der oder die Täter haben noch eine Chance. Sie können sich freiwillig bei Tino Günther melden. Dann würde er den Strafantrag zurückziehen und ein gutes Wort für sie einlegen. "Im Falle von Einsicht, lassen wir Milde walten. Wir sind schließlich keine Ochsen und noch ist Weihnachtszeit", so der Handwerksmeister.

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