Offroad-Promoter aus dem Erzgebirge traf erneut genau ins Schwarze

MOTORSPORT Premierenveranstaltung des Dowatek Enduro Wintercup

Reetz. 

Am 1. und 2. März beginnt im niedersächsischen Uelsen, unweit der deutsch-niederländischen Grenze, die neue Saison der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM). Weitere Serien, Landesmeisterschaften, Nachwuchsserien und Hobby-Rennen werden folgen. Demzufolge wird der Grundstein für sportliche Erfolge im Winter gelegt, was auch Denis Günther aus Börnichen, dem Erfinder der HardEnduroSeries Germany (HESG), sehr wohl bewusst ist. Und da Wettkämpfe das beste Training sind, erfand der umtriebige Erzgebirger nun auch den DOWATEK Enduro Wintercup. Dieser besteht in dieser Zwischensaison zunächst aus drei Läufen. Die Premiere gab es am vergangenen Samstag.

Startschuss für eine neue Ära

Punkt 9 Uhr war es am Samstag, dem 1. Februar 2025, soweit. Zu diesem Zeitpunkt wurde im brandenburgischen Reetz mit dem DOWATEK Enduro Wintercup eine neue Ära im deutschen Enduro-Sport eingeläutet und der erste Renntag dieser gänzlich neuen Serie erfolgreich gestartet. Nach zwei Trainingsveranstaltungen in den vergangenen Jahren ging es nun mit dem Wintercup frühzeitig in die Saison, die unter besten Wetterbedingungen begann. Obwohl über 200 Teilnehmer am Start waren, sorgte die aktuelle Grippewelle im Vorfeld für einige Absagen. Dies tat der guten Stimmung vor Ort jedoch keinen Abbruch. Der MSC Burg Eisenhardt e.V. in Reetz hatte für die Fahrer eine rund 15-minütige Runde abgesteckt. Von Tiefsand über enge Single-Trails bis hin zu Abschnitten der Motocross-Strecke wurde für alle etwas geboten.

Emil Kessler der schnellste im 1. Lauf

Im ersten von drei Kombi-Rennen gingen die Senioren, Damen, Junioren U18, vier E-Bikes sowie einige Kinder der 85-ccm-Klasse an den Start. Diese wurden über eine Distanz von 60 Minuten ins Rennen geschickt, während alle anderen Erwachsenenklassen des neuen Wintercups regulär 120 Minuten fuhren. Am schnellsten umrundete den Kurs im Fläming Emil Kessler. Der Plauener, der in dieser Saison für das Team ExtremeEnduroShop/Motorrad Welink an den Start geht, führte das Rennen von der ersten bis zur letzten Runde an und sicherte sich damit den Sieg in der Junioren-U18-Klasse. Auf Platz zwei folgte der Großenhainer Georg Rühle, der in seiner noch jungen Karriere bereits mehrere Läufe im Internationalen Minienduro Europacup bestritten hat. Bei den Senioren Ü40 setzte sich Patrick Spingat aus Jüterbog von MotoXEvents durch. Spingat ist neben Denis Günther und seiner (Promoter-)Firma DG Design auch für die Organisation der Serie mitverantwortlich. In der Kategorie der Senioren Ü55 siegte der Riesaer Sven Wendisch. Besonders erfreulich war zum Auftakt die starke Beteiligung in der Damen-Klasse, in der sieben Fahrerinnen an den Start gingen. Der Sieg ging an Lara Otto aus Prieros, die nach einer Verletzungspause ein erfolgreiches Comeback feierte. Magdalena Höfer aus Camburg bewältigte mit nur 85 ccm die gesamte Zwei-Stunden-Distanz und sicherte sich damit einen beeindruckenden zweiten Platz vor Lisa Richter. Die der Großhartmannsdorferin wird vom mehrfachen deutschen Motorrad-Biathlon-Meister Kai Fröhner aus Hennersdorf bei Augustusburg trainiert, der ebenfalls vor Ort war, um sich ein Bild vom DOWATEK Enduro Wintercup zu machen. In der 85-ccm-Klasse siegte der Erlauer Paul Richter, während bei den E-Bikes Mark Ziegler aus Lehesten den ersten Platz belegte.

 

16 Kids eroberten die Herzen die Fans

Fester Bestandteil des Renntages sind die Wintercup die Kids. Die 50ccm-Klasse inklusive PW50 sowie die 65-ccm-Klasse fahren über eine Renndistanz von 30 Minuten. Wieder einmal eine Klasse für sich war hierbei der Seriensieger Jordan Wittenberg. Der Letschiner, der in der letzten Saison sowohl den Enduro Jugendcup als auch die Luminus Energie HESG Kids gewinnen konnte, setzte seine Erfolgsgeschichte nahtlos fort. Auf der verkürzten Runde blieb einzig Christian Paul Liehr aus Friedrichsruhe von einer Überrundung verschont. Das restliche Feld überrundete der Fb.Factory-Pilot souverän und sicherte sich den Auftaktsieg. Bei den 50 ccm Kids trafen sich erneut die Fahrer, die bereits im vergangenen Jahr in der HardEnduroSeries Germany gegeneinander antraten. Der Sieg ging an Melvin Gohlke aus Kaltennordheim vor Mika Klose aus Riesa und dem Gornsdorfer Theodor Kis.

 

Showdown zwischen Leon Thoms und Janik Kossak

Obwohl mit dem Zschopauer Pascal Sadecki einer der Teilnehmer bereits am Freitag aufgrund eines technischen Defekts absagen musste, entwickelte sich ein spannender Wettkampf um den Sportfahrer- und Championatssieg. Über die gesamte Renndistanz lieferten sich Leon Thoms aus Benz und Janik Kossak aus Schwarzheide ein extrem enges Duell. Kossak entschied sich erst kurzfristig für einen Start in der Serie - eine glückliche Entscheidung, denn neben einer starken Leistung sicherte er sich auch den Wanderpokal für die schnellste Runde. Zwischenzeitlich führte der Beta-Fahrer Kossak sogar vor dem Favoriten und letztjährigen DEM-Junioren-Champion Thoms. Erst gegen Rennende musste er etwas abreißen lassen. Der Lengenfelder Eric Wirth konnte das Rennen etwas ruhiger angehen und sicherte sich mit einer konstanten Fahrt den dritten Platz. Dahinter entwickelte sich ein weiteres packendes Duell zwischen Routinier Eddie Findling aus Garnbach und Youngster Sky Dombrowski aus Marienberg. Eine Runde vor Schluss stürzten jedoch beide. Findling kam schneller wieder aufs Bike und sicherte sich damit Platz vier im Championat sowie in der Sportfahrerklasse. Am Nachmittag gingen zudem die Klassen E1, E2 und E3 an den Start. Auch hier gab es enge Kämpfe, die am Ende Jared Kiesewetter (Berlin, E1), Tino Bauer (Amtsberg, E2) und Wilhelm Ehm (Handenberg, E3) für sich entschieden. Leider verzichteten die angekündigten Topfahrer Florian Görner aus Zschopau, Robert Riedel aus Rüdersdorf und Kenny Riedel aus Zwönitz darauf, an den Start zu gehen. Obwohl sie für den Auftakt gemeldet waren, sagten sie nicht ab, wodurch kein Fahrer von der Warteliste nachrücken konnte. Stattdessen entschieden sie sich für eine Trainingseinheit, obwohl der DOWATEK Enduro Wintercup genau dafür ins Leben gerufen wurde - um in entspannter Atmosphäre unter Rennbedingungen für die kommende Saison zu trainieren. Die nächste Chance dazu bietet sich beim zweiten Saisonlauf am 15.02.2025 in Jessen. Dort erwartet die Fahrer auch ein längerer Acker-Anteil. Das Finale geht dann am 22. Februar in Jüterbog über die Bühne. Aktuell können sich eingeschriebene Serienfahrer anmelden. Einige begrenzte Gastfahrerplätze werden ab kommendem Wochenende zur Anmeldung freigegeben. Alle Informationen zum Enduro Wintercup sind auf der Website und ebenfalls auf den Serienprofilen in Instagram und Facebook zu finden.

 



  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion