Olympia-Silber sorgt für ein Beben im Erzgebirge

Public Viewing Familie und Angehörige von Axel Jungk feiern Erfolg des Skeletonsportlers

Hohndorf. 

Hohndorf. Als bei den Olympischen Spielen in Peking der deutsche Doppelsieg im Skeleton perfekt war, lagen sich auch im erzgebirgischen Hohndorf die Menschen in den Armen. Genau genommen war der Jubel bereits in dem Moment riesig, als der Gewinn der Silbermedaille durch Axel Jungk feststand. Denn dessen Familie und sein Fanclub hatten in der Turnhalle seines Heimatorts ein Public Viewing organisiert, dass sich - passend zur Geschichte des Skeletonsportlers - als Achterbahnfahrt erwies. Nach stillem Beginn wurde im dritten Lauf lauthals angefeuert und gejubelt, ehe im entscheidenden Finale wieder alles erstarrte - um schließlich doch zu feiern.

Traum drohte zu platzen

Etwa 60 Fans, Freunde und Angehörige waren gekommen, um ihrem Idol moralische Unterstützung zu leisten. Die war laut Bruder Felix Jungk bereits vor der Abreise nach Peking nötig gewesen, denn ein positiver Corona-Test drohte, den Olympia-Traum platzen zu lassen. "Ich habe Axel noch nie so niedergeschlagen erlebt. Er war völlig antriebslos", erinnert sich Felix Jungk an die Tage, die sein Bruder in seiner Dresdner Wohnung in Quarantäne verbringen musste. Aufgemuntert durch Nachrichten aus der Heimat, schwang sich der 30-Jährige dann doch zu leichten Trainingseinheiten auf - und konnte sich gerade noch rechtzeitig freitesten.

Die richtige Taktik gewählt

"Diesmal war alles anders als bei den Olympischen Spielen vor vier Jahren", sagt Felix Jungk nicht nur wegen Corona. Anders als 2018 in Pyeongchang, wo Jungk nur Platz 7 belegt hatte, gehörte er diesmal zum engeren Favoritenkreis. Zwar hatte Corona zwischenzeitlich für Verwirrung gesorgt, doch ließ der jüngste Weltcup-Sieg in Altenberg hoffen. Und diesmal wurde der 30-Jährige Hohndorfer den Erwartungen gerecht. Ein Schlüssel zum Erfolg lag dabei auch in der Taktik. "Axel hat ganz bewusst auch mal Kontakte mit der Bande in Kauf genommen statt zu korrigieren, denn das hätte mehr Zeit gekostet", erklärt Felix Jungk, dessen Einschätzung bei der Olympia-Entscheidung durchaus gefragt war. Schließlich stand er einem ARD-Fernsehteam Rede und Antwort, das live vom Public Viewing in Hohndorf berichtete.

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