Politikwissenschaftler übernimmt "Frauenzuchthaus Hoheneck"

Neubesetzung Personelle Veränderung in Stollberg

Stollberg. 

Stollberg. Der Politikwissenschaftler Stefan Appelius wird der neue Projektleiter Aufbau Gedenkstätte "Frauenzuchthaus Hoheneck" in Stollberg. Der 58-Jährige wohnt derzeit in Berlin und ist bis Ende des Monats beruflich als Mitarbeiter in einem Forschungsprojekt an der Freien Universität Berlin gebunden. Schon vor einigen Monaten hat Stefan Appelius den Wechsel zum 1. Juni nach Stollberg vorbereitet. Seine Beweggründe beschreibt er so: "Es ist die außerordentlich interessante Aufgabe, die im Dezember ausgeschrieben war. Im Zusammenhang mit DDR-Geschichte habe ich mich immer am Rande mit Stollberg und vor allem mit Hoheneck beschäftigt." In den letzten Jahren hat Stefan Appelius ein Buch geschrieben über die Geschichte einer jungen Frau, die aus politischer Überzeugung für die CIA, den Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten spioniert hat und ihre gesamte Geschichte erzählt.

"In diesem Zusammenhang bin ich auch mit dem Frauenhaft-Problem konfrontiert gewesen und reingerutscht", erzählt Appelius: "Die Frau wurde in Moskau verhaftet, kam nach Hohenschönhausen und hat viele Jahre dort in Haft verbracht. Diese Geschichte hat mich persönlich sehr berührt und hat mich noch stärker in diese Richtung geführt." Es habe sich angeboten mit Stollberg: "Ich finde es wahnsinnig spannend und interessant, hier in die Region zu kommen, zumal ich wusste, dass meine eigenen Vorfahren von hier stammen. So habe ich für mich gedacht, probiere es einfach. Ich war von Anfang sehr positiv eingestellt und von dem was mich hier erwartet angetan."

Sein Ziel ist es, einen modernen und zukunftsorientierten Gedenkort zu schaffen. "Es soll aber nicht nur eine reine Gedenkstätte sein, sondern es soll eine ganze Reihe damit verknüpfter jugendorientierter Angebote geben", schaut Appelius voraus: "Wir müssen versuchen die unterschiedlichen Akteure und Interessen in ein gemeinsames Boot zu bekommen. Neben der wissenschaftlichen Tätigkeit sehe ich mich auch als Moderator, um die Dinge auf eine gemeinsame Linie zu bringen."

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