Preisträger des 14. Nachwuchsförderpreises Literatur im Erzgebirge 2023 gekürt

Preisverleihung In der Villa Marienberg wurden die besten Geschichten geehrt

Erzgebirge/Mittelsachsen. 

Erzgebirge/Mittelsachsen. Knöpfe sind im Allgemeinen etwas sehr Nützliches, sie sind unsere alltäglichen Begleiter. Knöpfe sind auch keinesfalls langweilig. Sie können sogar die Fantasie anheizen und zu inspirierenden Texten in Geschichten oder Gedichten verführen.

"Zugeknöpft, aufgeknöpft oder gar verknöpft?" lautete das Thema des diesjährigen "TRAU DICH! - Nachwuchsförderpreises Literatur im Erzgebirge", einem Projekt der Baldauf Villa Marienberg in Zusammenarbeit mit dem Verein Literatur im Erzgebirge e.V. und der Mittelsächsischen Kultur gGmbH Freiberg. Hier waren Mädchen und Jungen zwischen zehn und 21 Jahren aufgerufen, ihre Gedanken in Worte zu fassen und sich an diesem Wettbewerb in den Kategorien Lyrik oder Epik, in Hochdeutsch oder Mundart zu beteiligen. Die jungen Autoren waren aufgefordert, dieses Motto auf lustige Weise aber auch gern mit ernstem Hintergrund aufzugreifen, eine Geschichte oder auch ein Gedicht zu schreiben. Es galt beispielsweise Dinge zu verknöpfen, über zugeknöpfte Menschen zu berichten oder eine Sache mal ganz neu aufzuknöpfen.

"Und genau das haben 25 Mädchen und Jungen aus dem gesamten Erzgebirgskreis, Chemnitz und dem Landkreis Mittelsachsen getan und insgesamt 32 Beiträge eingereicht, vier davon in Mundart. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Viele bemerkenswerte Ergebnisse sind entstanden. Wenn Kinder und Jugendliche den Mut haben, ihr Innerstes zu öffnen, Gefühle, Eindrücke und Gedanken in Worte zu fassen, Texte oder Gedichte zu schreiben, verdient das natürlich Anerkennung", betont Nicole Fugmann-Müller als Leiterin der Baldauf Villa.

Und das sind die Gewinner

Kristin Liebscht aus Schlettau hat mit ihrer zu Herzen gehenden Geschichte aus dem 2. Weltkrieg, "Die letzte Träne" den Nerv der Jury getroffen und den Hauptpreis in der Kategorie Epik gewonnen. In seiner Laudatio sagte Rüdiger Kempt: "Der Text stimmt traurig und nachdenklich. Es geht um Krieg, um Leid, Schmerz, Trauer und eine unerfüllte Liebe. Es geht auch darum, ob sich Zurückhaltung lohnt, oder gibt man volle Power beim 1. Date." Der goldene Knopf einer Uniform spielt hierbei eine Hauptrolle. Den Hauptpreis in der Kategorie Lyrik erhielt Ida Eggert aus Leisnig mit ihrem Gedicht: "Die Reise eines Knopfs". Rüdiger Kempt erklärte in seiner Laudatio: "Ida Eggert gelingt es die Ungleichverteilung zu treffen. Ihre Gedankengänge transportiert sie durch etwas so Unscheinbares wie einen Knopf. Sie möchte dafür sorgen, dass ein Wandel eintritt". Der Knopf erzählt selbst von seiner weiten Reise von Dakar über den Ozean nach Deutschland, von Kinderarbeit, vom Leid der Näherinnen, doch vor allem auch von der Macht der Konsumenten, die durchaus mit ihrem Kaufverhalten etwas ändern könnten. Der Hauptpreis Mundart ging wieder nach Schlettau zu Kristin Liebscht und ihrer "De Knöpplbichs".

Zudem wurden mit zwei Jurypreisen Epik und Lyrik für Finja Weiß, Raschau - Markersbach und Lilli Steinert, Neukirchen, dem Sonderpreis Lyrik für Lena Lang, Schwarzenberg, den Juniorpreisen Epik und Lyrik für Johannes Hübler, Eppendorf und Timna Schulze, Chemnitz sowie dem Förderpreis Mundart für Vanessa Schreiter, Wolkenstein - OT Hilmersdorf ebenfalls ein Sonderpreis vom Verein Literatur im Erzgebirge e.V. für die Jenaplanschule Markersbach vergeben.

Beeindruckt war das Publikum vor allem von der Geschichte "Die Zeitreise zu den Knöpfen", eingereicht von Johannes Hübler aus Eppendorf. Der 11-Jährige erhielt den Juniorpreis Epik. In ihrer Zeitreise reisen zwei Jungs aus dem Jahr 2056 zurück ins Jahr 1920. Dort treffen sie in der Marienberger Baldauf Villa den Unternehmer Baldauf persönlich und können auch gleich in seiner Knopffabrik als Arbeiter einsteigen. Es ist eine amüsante Reise, die garantiert mit viel Recherche entstanden ist. Und das alles mit gerade einmal 11 Jahren!

Diese Anerkennung stand am letzten Sonntag in einem der schönsten Barocksäle von Mittelsachsen, im Hainicher "Goldenen Löwen" auf dem Programm. Umrahmt von einem niveauvollen Kulturprogramm wurden die Preisträger geehrt. Mit dabei waren Rico Anton, Landrat des Erzgebirgskreises und Dr. Lothar Beier, 1. Beigeordneter im Landkreis Mittelsachsen. Moderiert wurde die kurzweilige Preisverleihung von Stefan Tschök. Die Jury allerdings, hatte es nicht einfach die Favoriten herauszufiltern, denn Gewinner waren sie alle und jeder der Teilnehmer kann auf seine Leistung stolz sein.

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