Scharfenstein. Zwei Jubiläen waren ausschlaggebend für eine Premiere, die drei Tage lang Zeitzeugen und Wirtschaftsvertreter eines ganz bestimmten Industriezweigs nach Scharfenstein gelockt hat. Die Rede ist von den 1. Scharfensteiner Kleinkältetagen, die Dieter Rochhausen mit seinen Mitstreitern auf die Beine gestellt hat. "Mit diesen Veranstaltungen möchte der Verein ,Historische Kleinkälte Scharfenstein' auf das 95-jährige Bestehen der Kleinkälteentwicklung und -fertigung in Scharfenstein und ganz besonders auf 30 Jahre FCKW-freier Kompressions-Kühlschrank aufmerksam machen", so Rochhausen. Der 72-jährige Scharfensteiner, der sein Leben lang in dieser Branche gearbeitet hat, trägt selbst mit Vorträgen zum Programm bei. Dabei wird der Bogen bis hin zur Zukunft gespannt, denn trotz des Niedergangs der bekannten DDR-Marke dkk spielt die Kältetechnik noch heute eine wichtige Rolle im Ort.
Historisch und zugleich zukunftsweisend
Eine spezielle Sonderausstellung liefert im Obergeschoss des Scharfensteiner Bahnhofs noch bis Ende November viele historische Produkte, Bilder und Informationen, in denen sich die 95-jährige Kleinkälte-Geschichte widerspiegelt. Dabei kündigt Organisator Dieter Rochhausen an, dass einige besonders interessante Exponate später als Leihgaben dem Technik-Museum im alten Zschopauer MZ-Werk zur Verfügung gestellt werden. Damit schließe sich quasi ein Kreis, denn das dkk-Werk in Scharfenstein war 1927 von Jörgen Skafte Rasmussen unter dem Markennamen DKW-Kühlung gegründet worden. Bei den 1. Scharfensteiner Kältetagen wurde aber zugleich deutlich, dass das Thema nicht nur ein Fall fürs Museum ist. "Wir profitieren als Gemeinde heute noch von der Geschichte", sagte Bürgermeister Jens Haustein bei der Eröffnung. Neben dem Bekanntheitsgrad spielte er dabei auf die beiden Kältetechnik-Firmen an, die auch jetzt noch vielen Menschen im Ort Arbeitsplätze bieten und die Entwicklung weiter vorantreiben.
Euer News-Tipp an die Redaktion