Rettung im Gebirge: Die Bergwacht Sachsen

Hilfsorganisationen Bei Unfällen beim Bergsteigen, Wandern oder Skifahrern helfen die ehrenamtlichen Bergretterinnen und Bergretter   

Erzgebirge. 

Wenn es um die Rettung, Bergung, medizinische Versorgung oder Suche nach Vermissten im unwegsamen Gelände oder Gebirge geht, kommt die Bergwacht Sachsen zum Einsatz. Wer in einem der Einsatzgebiete beim Bergsteigen, Wandern oder Skifahrern in eine Notlage kommt, kann sich auf die ehrenamtlichen Bergretterinnen und Bergretter verlassen.

Was ist die Bergwacht?

Die Bergwacht Sachsen gehört zum Deutschen Roten Kreuz und ist eine humanitäre, gemeinnützige und bergsporttreibende Gemeinschaft. Mitglieder, die gerne klettern, wandern, Ski fahren oder sich einfach nur mit der Natur verbunden fühlen, haben hier bei der Bergwacht Sachsen die Möglichkeit, sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich zu engagieren und Gutes zu tun. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand wird Bergrettung im sächsisch-böhmischen Grenzraum seit 1912 betrieben. Die Bergwacht Sachsen setzt dabei die Arbeit und Tradition verschiedener Bergrettungsorganisationen fort, die es in Sachsen gab.

Heute gibt es im sächsisch-tschechischen Mittelgebirgsraum 12 Rettungswachen der Bergwacht auf deutscher und 11 Bergrettungsstationen auf tschechischer Seite. Neben Abschnitten in der sächsischen Schweiz sowie im Zittauer Gebirge ist die Bergwacht Sachsen auch im Ost- und Westerzgebirge sowie im Vogtland aktiv.

Aufgaben der Bergwacht

Zu den Aufgaben der Bergwacht zählen neben der Durchführung des Rettungs- und Sanitätsdienstes in den Kletter- und Wintersportgebieten des Freistaates auch die Vermisstensuche. Die Bergwacht kommt aber auch bei Katastrophen oder bei Notfällen der besonderen Art zum Einsatz. So war die Bergwacht Sachsen zum Beispiel bei den Waldbränden in der Sächsischen Schweiz im vergangenen Sommer im Einsatz.

Besondere Einsätze sind aber auch zum Beispiel die Höhen- und Höhlenrettung. Nicht immer kommt die Bergwacht erst im Notfall zum Einsatz: Auch die Mithilfe bei der Unfallprävention oder die Beseitigung von besonderen Gefahrenquellen zählt zu den Aufgaben der Bergretter und -retterinnen. Genauso wirkt die Bergwacht auch beim Natur-, Landschafts- und Umweltschutz mit.

Ausbildung bei der Bergwacht

Das Mindestalter für eine Ausbildung bei der Bergwacht beträgt 16 Jahre. Wer sich ehrenamtlich bei der Bergwacht engagieren will, sollte Interesse daran haben, Menschen zu helfen und die Grundlagen von bergsportlichen Aktivitäten beherrschen. Dazu zählen je nach Einsatzgebiet zum Beispiel Skifahren oder Klettern. Die Ausbildung bei der Bergwacht beginnt mit einer zwei- bis vierjährigen Anwärterzeit. In dieser Zeit lernt man die Strukturen der Bergwacht, ihre Aufgaben und Ausrüstung kennen.

Hinzu kommen die technischen und medizinischen Kenntnisse und Fertigkeiten. Dazu zählen unter anderem Material- und Gerätekunde, Wetterkunde, Orientierung und verschiedene Sicherungs- und Rettungstechniken. Während der Ausbildung, die mit einer theoretischen und mehreren praktischen Prüfungen abgeschlossen wird, stehen auch die bergsportlichen Fähigkeiten im Fokus. Im Anschluss an die Ausbildung ist es zudem möglich, sich zu spezialisieren.

Spezialisierungen in der Rettung

Nicht nur unterscheiden sich die Rettungsaktionen und Einsätze in den Sommer- und Wintermonaten grundsätzlich, auch gibt es ganz spezielle Bereiche der Rettung, die die Bergwacht abdeckt. Zunächst gibt es dabei die Winterrettung, die das Ziel hat, verunfallte Personen von der Ski-Piste zu retten, medizinisch zu versorgen und abzutransportieren. Die Bergretter und -retterinnen gelangen dabei oft per Ski zu den Unfallopfern, welche dann mit speziellen Rettungsschlitten geborgen werden.

Bei der Rettung auf Ski-Pisten kommen aber auch Motorschlitten und Quads zum Einsatz. In der Winterrettung gehört auch die Bergung aus Sesselliften und Seilbahnen zum Einsatzspektrum der Bergwacht. Weitere Bereiche der Bergwacht Sachsen sind die Fels- und Höhlenrettung. In der Sächsischen Schweiz sind die Rettungswachen der Bergwacht in der Dienstsaison zusätzlich mit einem Luftretter besetzt. Seit 2001 bildet die Bergwacht Sachsen Luftretter aus. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Bergretter und -retterinnen mindestens fünf Jahr Einsatz-Erfahrung aufweisen.

Dokureihe zur Bergwacht

Ein besonderes Highlight ist die Dokureihe "Bergwacht - Einsatz in der Sächsischen Schweiz". Dabei werden Bergretterinnen und -retter bei ihren Einsätzen oder auch bei Wiedersehen mit ehemaligen Unfallopfern begleitet. So ist es möglich, einen echten und hautnahen Eindruck von der Arbeit der Bergwacht Sachsen zu bekommen. Mittlerweile gibt es von der Serie zwei Staffeln, die in mehreren Folgen verschiedene Fälle begleiten. Zu sehen gibt es die Staffeln auf dem Youtube-Kanal des Mittel Deutschen Rundfunks. Alle weiteren Informationen zur Bergwacht Sachen gibt es unter www.bergwacht-sachsen.de oder in verschiedenen Social-Media-Kanälen. Wie bei vielen Organisationen gilt auch bei der Bergwacht Sachsen: Man hofft, man braucht sie nie, aber wenn doch, ist man mehr als froh, sie zu haben.

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