Schicksalswochenende für den Erzgebirg-Bike-Marathon

Mountainbike Mehr als 1200 Starter in Seiffen erwartet - Veranstalter denken ans Aufhören

Seiffen. 

Seiffen. Mehr als 1200 Mountainbiker werden am Wochenende in Seiffen zum 30. Erzgebirgs-Bike-Marathon erwartet. Nicht nur wegen der Jubiläumszahl lohnt sich ein Kommen. Womöglich ist es auch die letzte Chance, dieses Spektakel mitzuerleben. "Es könnte der letzte EBM sein", sagt Organisator Albrecht Dietze, der die Rennen mit seinem Vater Günter Dietze Anfang der 1990er-Jahre aus der Taufe gehoben hat. "Unsere Motivation ist ungebrochen, aber die Teilnehmerentwicklung bereitet uns Sorgen, zumal sie sich letztlich auch finanziell auswirkt", so der 54-jährige "Junior". Zugleich macht er den Fans dieser Sportart Hoffnung: "Das letzte Wort ist da noch nicht gesprochen."

 

"Fahrradszene im Wandel"

 

Mit ausschlaggebend für die sinkende Tendenz der vergangenen zwei Jahre sei die Corona-Pandemie gewesen. Da Großveranstaltungen abgesagt werden mussten, suchten Sportler nach anderen Möglichkeiten, aktiv zu bleiben. "Während der Rennsport stagniert, werden individuelle Touren immer beliebter", sagt Albrecht Dietze und stellt fest: "Die Fahrradszene befindet sich in einem Wandel." Natürlich haben die EBM-Organisatoren versucht, sich darauf einzustellen. Die individuelle Variante des ältesten Bike-Marathons Deutschlands kam auch sehr gut an. "Mit über 1000 Teilnehmern in 4 Monaten wurden unsere Erwartungen weit übertroffen", sagt Dietze, der die EBM Individual auch in diesem Jahr anbietet. Doch entscheidend für die Zukunft wird sein, wie das nun anstehende Rennwochenende ankommt.

 

Besonderheiten im Programm

 

Der erste Eindruck ist positiv. Geht es nach den Anmeldungen, dann reicht das Interesse wieder an die Zeiten vor der Corona-Pandemie heran. "Wir wollen aber abwarten und sehen, ob das nicht nur am Jubiläum liegt", so der Organisationsleiter. Aufgrund der runden Zahl 30 hat sich sein Team viel einfallen lassen. So gibt es am Samstagabend nach den Nachwuchsrennen ein großes Champions Dinner im Festzelt mit Siegern aus allen drei Jahrzehnten. Auch das 500 Kilometer lange Extrem-Rennen und der Classic Ride, bei dem Fahrer mit historischer Ausrüstung am Race Day (Sonntag) ohne Startgebühr auf die Strecke dürfen, bereichern das Programm. Im Fokus stehen aber ebenso die drei traditionellen Hauptrennen über 40, 70 und 100 Kilometer, die am Sonntag, 9 Uhr, beginnen. Statt Regen, wie im Vorjahr, dürfen sich die Teilnehmer diesmal auf schönes Wetter freuen. Und sind dann alle im Ziel, wird sich irgendwann entscheiden, ob die Sonne auch künftig über der EBM-Strecke in Seiffen scheinen kann.

 

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