Schneeberg. Den traditionellen Bergstreittag in Schneeberg am 22. Juli wird es in diesem Jahr nicht in gewohnter Art und Weise geben können. Die Stadt Schneeberg stellt den Tag unter die Überschrift: "Bergstreittag - Anders, aber trotzdem". Bürgermeister Ingo Seifert ergänzt dazu noch: "Mit ABSTAND der außergewöhnlichste Bergstreittag. Seit Jahrhunderten ist der Berggottesdienst der zentrale Kern des Bergstreittages. Deshalb haben wir gesagt, zumindest der muss stattfinden." Pfarrer Frank Meinel freut es: "Wir sind glücklich, dass der Berggottesdienst stattfinden kann."
Einziger Wehmutstropfen: die Andacht wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit laufen. Zudem müssen die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Im Bergmannsdom anwesend sein werden lediglich die Mitwirkenden. Neben Pfarrer Frank Meinel gehören dazu: das Landesbergmusikkorps Sachsen - Musikkorps der Bergstadt Schneeberg, der Posaunenchor St. Wolfgang, die Bergkapelle und der Bergchor Schneeberg, eine Abordnung der Bergbrüderschaft "Schneeberger Bergparade" und die Kurrende. Es wird lediglich einen kleinen Einzug geben. "Der Ablauf des Gottesdienstes wird traditionell sein", so Meinel. Die Bürgermeisterwette und der Berggottesdienst werden aufgezeichnet und über ERZ-TV ausgestrahlt, und zwar am Freitag ab 20:45 Uhr sowie am Samstag und Sonntag jeweils 10 und 16 Uhr. Angedacht ist städtischerseits zudem eine Live-Übertragung via Facebook. Zum Bergstreittag wird es auch in der Stadt nicht das gewohnte Programm mit Marktreiben und Kultur geben können. Im Rahmen der Bürgermeisterwette wird man ab 14 Uhr versuchen, mit den gestrickten Schals das Rathaus zu umrunden. Wer seinen Schal persönlich vorbeibringen möchte, sollte ab 13 Uhr sich auf dem Markt einfinden. "Da die Schals mindestens 1,50 Meter sind, ist der Abstand gewährleistet", so Seifert. Geplant sind zudem Stadtführungen, Führungen in die Bergbaulandschaft, Kirchenführungen und auch unter Tage kann es gehen im Besucherbergwerk "Weißer Hirsch".
Die Fundgrube Wolfgangmaßen ist eingebunden, ebenso das Hobbybergwerk Brecheis. Geöffnet haben auch das Museum für bergmännische Volkskunst, das Siebenschlehener Pochwerk und die Miniaturlandschaft auf der Fundgrube Gesellschaft. Seitens der Stadt hat man sich noch einiges mehr einfallen lassen, damit Interessierte die Bergstadt einmal auf andere Art und Weise kennenlernen abseits vom Markttreiben. Ganz neu in diesem Zusammenhang ist der Kreativpfad, den am definiert hat. Dort hat man die Kreativen, Handwerker, Kultur und Gastronomie von Schneeberg eingebunden. Zu diesen vielfältigen Angeboten wird es einen Flyer geben. Ab 22 Uhr wird am Bergstreittag zu einem Abendspaziergang in die Innenstadt eingeladen. "Da haben wir eine kleine Überraschung vorbereitet", macht Ingo Seifert neugierig. Man will allen, die etwas mit Events zu tun haben und momentan nicht wie gewohnt ihren Geschäft nachgehen können, die Möglichkeit bieten, sich zu präsentieren.