Scrap-Metal-Art erhitzt in Zschopau die Gemüter

Kunst Kritiker wollen alternative Vorschläge zu Motorradskultpuren aus Thailand erarbeiten

Zschopau. 

Zschopau. Kunstfiguren aus Thailand haben zuletzt in Zschopau für heiße Diskussionen gesorgt. Und das, obwohl sie noch nicht einmal aufgestellt sind. Hinter dem Projekt steht Robert Hähnel, der Vorsitzende des Gewerbevereins "Unser Zschopau". Er hatte schon vor langer Zeit mit dem Scrap-Metal-Art-Vorhaben bei zwei Ideenwettbewerben teilgenommen - und dabei den Zuschlag für Förderung erhalten. Vom Wirtschafts- sowie vom Tourismusministerium flossen somit insgesamt 24.000 Euro in das Projekt. Auch vom Stadtrat gab es Grünes Licht, doch nun gerät die Umsetzung ins Stocken.

"So etwas passt nicht nach Zschopau"

Zunächst konnten die aus alten Schrauben, Muttern und anderen Metallteilen gebauten Kunstwerke nicht eingeweiht werden, weil sich die Lieferung aus Asien verzögerte. Nun regt sich in der Zschopauer Bevölkerung Widerstand. Stein des Anstoßes sind die beiden Motorradskulpturen, die neben sieben Tierfiguren aufgestellt werden sollen. "So etwas passt nicht nach Zschopau", sagt Veit König über die beiden Metallbikes, von denen eins über einen Seitenwagen verfügt. Aufgrund der langen DWK- und MZ-Tradition, die Zschopau den offiziellen Titel als Motorradstadt einbrachte, würden solche Markenmotorräder viel besser ins Ortsbild passen. Zusammen mit rund einem Dutzender weiteren Personen, darunter auch ehemalige Motorsportler, Gewerbetreibende, Handwerker und Vereinsvertreter der Stadt, hat der Unternehmer aus Zschopau seinen Unmut kundgetan - und damit auch die kritische Sicht vieler anderer Bürger zum Ausdruck gebracht, wie er selbst sagt.

Ruhe in der Weihnachtszeit

Bei einem Treffen haben sich König, Hähnel, Oberbürgermeister Arne Sigmund sowie die Fraktionsvorsitzenden aus dem Stadtrat über das Thema ausgetauscht. Dabei wurde sich darauf geeinigt, dass die Gruppe um Veit König bis Mitte Januar eigene Vorschläge erarbeiten und Designentwürfe vorlegen will. "Jeder von uns macht sich seine Gedanken", erklärt der 58-Jährige. Ende Januar sollen die Vorschläge präsentiert und diskutiert werden. Thema der Gespräche wird dann auch sein, was aus den bereits vorhandenen Scrap-Metal-Art-Skulpturen wird. Zumindest die Motorräder sollten nach Ansicht der Kritiker keinen Standort finden, wo sie im Rampenlicht stehen. Noch gibt es also viele Fragen zu klären. "Aber in der Weihnachtszeit ruht dieses Thema erst einmal", sagt Veit König.

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