Tierschützer wollten Tierschützer als illegale Tierhändler entlarven

Tiere Vorfall könnte erheblichen Imageschaden für den Auer Zoo der Minis bedeuten

Aue. 

Aue. Tierschützer wollten Tierschützer als illegale Tierhändler entlarven und werden jetzt sehr wahrscheinlich selbst als illegale Tierhändler dargestellt. Konkret geht es um den Zoo der Minis in Aue. Oberbürgermeister Heinrich Kohl hat die Fakten zusammengefasst: "Die verantwortlichen Mitarbeiter, die den Zoo in Form eines Fördervereins seit 30 Jahren betreiben, wurden von zwei Personen aufgesucht, die zwei Servale kaufen wollten. Die Personen gaben an, sie kommen aus Radebeul, sprachen aber berlinerisch. Die Schwiegereltern würden schon lange Servals ziehen und man hätte Erfahrung mit diesen Wildkatzen. Im Zoo war man kritisch. Wir haben nachgeforscht und kamen dazu, dass die angegebene Adresse nicht stimmt."

Hintergrundgeschichte passte nicht zu den Tatsachen

Die Leute wollten gleich bar bezahlen und es gab noch weitere Ungereimtheiten, was den Mitarbeitern im Zoo sehr seltsam vorkam. Wie Heinrich Kohl sagt, haben sie den Detektiv in sich entdeckt und wollten die Leute als Täter, als illegalen Serval-Händler überführen und haben sich auf das Spiel eingelassen. Bärbel Schroller, die Vorsitzende des Zoo-Fördervereins hatte recht schnell den Verdacht, dass mit den angeblichen Kaufinteressenten etwas nicht stimmt. Die erfundene Hintergrundgeschichte deckte sich nicht mit der Unkenntnis der Männer über die Größe der Tiere, der erforderlichen Fütterung, der Beschaffenheit der Gehege und den Fragen nach den Formalitäten der Anmeldung.

Geschichte im Zoo sei stimmig

Dann habe sich herausgestellt, so Kohl, dass es sich um einen Tierschützer handelt, der von einem Kamerateam begleitet wird, das für private Fernsehsender arbeitet. "Als Stadt wurden wir gefragt, inwieweit man es duldet, dass unter dem Dach der Stadt städtische Mitarbeiter einen illegalen Serval-Handel aufmachen", so Kohl, der davon ausgeht, dass derjenige, der die Story für sich entdeckt hat, damit an die Öffentlichkeit gehen wird und das ein Beitrag im privaten Fernsehen zu sehen sein wird. Man habe nur eine geringe Chance, die andere Seite darzustellen, so der Oberbürgermeister. Natürlich habe man im Zoo kritisch hinterfragt, doch die Geschichte sei stimmig.

Tierschützer deckten illegale Machenschaften auf

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie und wäre eigentlich zum Lachen, wenn das Ganze nicht einen erheblichen Imageschaden für den Auer Zoo der Minis zur Folge haben könnte, heißt es aus der Stadtverwaltung. Diese Vorwürfe gegen die Tiergartenleitung, angeblich illegal und geschäftsmäßig Servale zu verkaufen, konnten glücklicherweise vollständig ausgeräumt werden. Bereits in der Vergangenheit ist es den engagierten Tierschützern Bärbel und Christian Schroller, die den Zoo leiten, mehrfach gelungen, illegale Machenschaften aufzudecken. So konnte unter anderem 2016 einem Ara-Dieb eine Falle gestellt werden. Die Tiergartenleitung arbeitet seit über 30 Jahren aktiv im Tierschutz unter anderem in der Betreuung einer Wildtierauffangstation als Kooperationspartner einer großen deutschlandweit agierenden Tierschutzorganisation.

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