Im Finale um den Erzgebirgspokal werden sich am 7. Juni die Fußballer des SV Blau-Weiß Crottendorf und des ESV Zschorlau gegenüberstehen. Die Zschorlauer haben damit die Chance, ihren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Allerdings tat sich das Spitzenteam der Erzgebirgsliga im Halbfinale sehr schwer. Während die Crottendorfer im Kreisliga-Duell gegen Olbernhau ihren Heimvorteil nutzten und klar mit 3:0 gewannen, mussten die ESV Kicker bei Kreisligist BSG Motor Zschopau nachsitzen. Erst nach der Verlängerung stand der 4:2-Sieg des Favoriten fest.
BSG-Defensive überzeugt
Eine Zeitlang roch es sogar nach einer faustdicken Überraschung, denn die Gastgeber gingen quasi mit dem Halbzeitpfiff in Führung und verteidigten das 1:0 bis zur 73. Minute. Vor allem in der ersten halben Stunde blieben die Zschorlauer offensiv völlig blass, was Trainer Maik Schettler nicht verwunderte. "Wir wussten genau, was auf uns zukommt", sagt er über das Abwehrbollwerk der BSG, dass die Zschorlauer beim Viertelfinalsieg des Gegners gegen Tirol Dittmannsdorf live miterlebt hatten. Wie in dieser Partie ließ Zschopau auch im Halbfinale zunächst wenig zu und suchte vor 450 Zuschauern selbst über Konter den Weg zum Erfolg. Einen davon vollendete Max Flade in der 44. Minute zur viel umjubelten Führung.
Außenseiter zunächst in Front
Obwohl die Gäste ab der 30. Minute zu einigen gefährlichen Abschlüssen gekommen waren, brauchten sie nach der Pause erneut viel Anlaufzeit. Dann aber schlugen sie clever zu. "Sie haben unsere Fehler eiskalt bestraft", sagt Motor-Trainer Dirk Mehlhorn, der nach einem Freistoß und einem Ballverlust die ESV-Tore von Franco Stopp (73.) und Tim Martin (79.) miterleben musste. Doch noch gab sich der Außenseiter nicht geschlagen. Für eine druckvolle Schlussphase belohnten sich die Gastgeber in Person von Kapitän Andreas Engert, der nach einem langen Einwurf per Kopf (86.) die Verlängerung erzwang.
Torjäger schnürt Dreierpack
In den extra 30 Minuten schwanden bei Zschopau dann sichtlich die Kräfte. Per Foulelfmeter und aus Nahdistanz schoss Torjäger Stopp die Zschorlauer ins Finale, in dem sich Schettler einen stärkeren Auftritt wünscht. "Zschopau hat richtig gut verteidigt, aber wir waren stellenweise auch zu unkonzentriert", so der ESV-Coach. Sein Gegenüber war trotz der Niederlage stolz auf die Mannschaft. "Für uns war schön zu sehen, wie weit wir sind", sagt Mehlhorn, dessen Team den Aufstieg in die Erzgebirgsliga anpeilt. Dass es in der Verlängerung nicht mehr lief, hatte zumindest auch etwas Gutes: "Lieber so verlieren als im Elfmeterschießen."