Großolbersdorf. Eigentlich sei es die 57. Große Erzgebirgstaubenschau gewesen, die der Großolbersdorfer Rassegeflügelzuchtverein gerade organisiert hat. "Aber wirklich groß kann man sie nicht mehr nennen", sagt Jörg Wolf mit einem ironischen Lächeln. "Vor zehn Jahren waren bei unserer Ausstellung über 3000 Tiere zu sehen, diesmal waren es nur noch 1107", ergänzt der Vereinsvorsitzende. Der Mangel an jungen Züchtern sei ein generelles Problem, der den Altersdurchschnitt in nahezu allen Vereinen steigen lässt. Durch Corona wurden die Sorgen aber noch einmal verstärkt, weshalb der Verein seine Taubenschau in diesem Jahr durchziehen wollte.
Durchführung unter Auflagen
Eine Absage wie im Vorjahr, als zwei Wochen vor dem geplanten Termin ein Veranstaltungsstopp verhängt wurde, wollten die Großolbersorfer unbedingt vermeiden. "Auch diesmal stand die Schau auf der Kippe", gesteht Wolf aufgrund der Corona-Lage. Doch ein genaues Durchlesen der Schutzverordnung sowie klärende Gespräche mit dem Ordnungsamt sorgten dafür, dass der Verein die Ausstellung mit einer 2G-Regel für Besucher durchführen konnte. Und auch wenn letztlich nicht so viele Gäste kamen wie in der Vergangenheit, so wirkten Wolf und seine Mitstreiter doch zufrieden.
Absage hätte Sorgen verstärkt
Auch der enorme Aufwand, den der Transport und die Säuberung von über 1000 Käfigen und 2200 Futternäpfchen mit sich brachten, trübte die gute Stimmung nicht. "Für uns ist es wichtig, diese Tradition und damit auch das Vereinsleben aufrechtzuerhalten", so der Vorsitzende. Die Erzgebirgstaubenschau sei stets der Höhepunkt für die Großolbersdorfer Züchter. "Fällt sie zweimal in Folge aus, dann verlieren womöglich auch noch die älteren Züchter die Lust", erklärt Wolf. So aber konnte er 117 Aussteller in der örtlichen Turnhalle begrüßen, die für ein hohes Niveau sorgten. Schließlich erhielten 34 Tauben von der Jury die Maximalpunktzahl (97) und damit die Einschätzung "Vorzüglich".
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