Trotz Krise: Neue Pfarrerin schmiedet Pläne

Kirche Auch Kirchen werden durch die Corona-Pandemie vor Herausforderungen gestellt. Die neue Pfarrerin der Bad Schlemaer Kirchgemeinde sucht nach Wegen, den Kontakt zu den Menschen aufrecht zu erhalten.

Bad Schlema. 

Bad Schlema. Dominique Meichsner ist seit Anfang März die neue Pfarrerin der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Bad Schlema-Wildbach und beerbt damit Ullrich Kauk, der sich vor zweieinhalb Jahren in den Ruhestand verabschiedete. Durch einen Mangel an jungen Pfarrern und Pfarrerinnen war die Stelle solange unbesetzt. "Ich habe mir zum Ziel gesetzt, die Gemeinschaft untereinander zu stärken und die Jugendarbeit voranzubringen", sagt die 29-Jährige zu ihren Vorhaben.

Ihre Arbeit musste sie aufgrund der Corona-Pandemie unter erschwerten Bedingungen antreten. Zwar können verkürzte Gottesdienste ohne Gesang stattfinden, dafür sind zum Beispiel Seniorenkreise und der Konfirmandenunterricht aktuell nicht durchführbar. "Ich habe Angst, dass die Mitglieder die Bindung zur Kirche verlieren und austreten", befürchtet die Theologin. Dem möchte sie unter anderem mit digitalen Formaten entgegenwirken. Eine weitere Aktion war die Lieferung kleiner Osterpäckchen an die Kinder der Gemeinde.

Die freie Zeit nutzt sie unter anderem dafür, die Webseite zu überarbeiten und neue Konzepte zur Gemeindearbeit zu entwickeln. "Allerdings fehlt mir noch die Erfahrung, wie der Arbeitsalltag aussieht und welche Konzepte auch wirklich umsetzbar sind", sagt die Pfarrerin. Zusätzlich arbeitet sie noch in der Krankenhausseelsorge im Helios Klinikum in Aue. Im Rahmen von regelmäßigen Besuchen redet sie mit Patienten oder hält Gottesdienste ab.

Dominique Meichsner kommt ursprünglich aus Limbach-Oberfrohna und absolvierte dort 2009 ihr Abitur. Anschließend studierte sie bis 2018 Theologie an der Universität Leipzig. Währenddessen lernte sie die Sprachen Latein, Hebräisch und Griechisch und bekam in dieser Zeit zwei Töchter und einen Sohn. Danach machte sie in Crimmitschau und Glauchau ein zweieinhalbjähriges Vikariat, was mit einem Referendariat für Lehrer vergleichbar ist. Anschließend wurde sie nach Bad Schlema versetzt. Im Vorfeld äußerte sie den Wunsch, dass sie nicht weiter als 30 Minuten entfernt von Limbach-Oberfrohna arbeiten möchte.

In ihrer neuen Heimat fühlt sie sich bereits sehr wohl, auch wenn sie anfangs Schwierigkeiten hatte, den erzgebirgischen Dialekt zu verstehen. Sie sagt: "Die Menschen sind alle sehr freundlich und die Landschaft im Erzgebirge ist wunderschön". Mit aktuell 996 Mitgliedern ist die Kirchgemeinde Bad Schlema-Wildbach verhältnismäßig klein. "Eine größere Struktur bietet zwar mehr Möglichkeiten, was zum Beispiel die technische Ausstattung betrifft. Vorteile sind aber die kurzen Dienstwege und der persönliche Draht", erklärt Dominique Meichsner. Ihr Vertrag läuft vorerst drei Jahre. Anschließend muss sie sich auf diese oder eine andere Stelle neu bewerben.

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