Trotz Problemen: Erzgebirger betreibt Geschäft tapfer seit über 30 Jahren

Menschen Der 59-Jährige beweist in dieser schwierigen Zeit besonderes Durchhaltevermögen

Pockau-Lengefeld. 

Zu jenen Menschen mit ordentlich Durchhaltevermögen in den Wirren unserer Zeit zählt Andreas Glöckner aus Pockau. Der Inhaber von Modellbau Glöckner machte sich im Jahre 1992 selbstständig und gleichzeitig sein Hobby zum Beruf.

Es geht immer weiter

"Ich bin gelernter Tischler, hatte auch Freude an meiner Arbeit. Doch in den Wendezeiten veränderte sich alles. Gemeinsam mit meinem damaligen Chef wurde ich gegangen, wie man so schön sagt. Es war nicht einfach und wir beide verließen den Betrieb auch mit einer Träne im Knopfloch. Doch irgendwie geht es ja immer weiter", erzählte der 59-Jährige.

Geschäft lief gut

An die Anfangszeiten seines Geschäfts erinnert er sich gern. Es lief gut. Er knüpfte Kontakte, lernte Privatpersonen und Unternehmer in ganz Deutschland kennen, die sich ebenfalls dem Modellbau verschrieben hatten. "Damals gab es großenteils noch Bausätze. Mir lag und liegt diese Tüftelei des Zusammenbauens. Viele meiner Partner machten diese Arbeit nicht gern und beauftragten mich damit", erklärte er lächelnd. Die Nachfrage im Modellbau war da, die Bürokratie damals noch einfach zu bewältigen.

Viel Bürokratie

Das alles ist jetzt anders, schwieriger, ja umständlich geworden. Mit Verwaltung, Abrechnung, steuerlichen Angelegenheiten, ja den ganzen bürokratischen Hürden muss er sich - als Ein-Mann-Betrieb - versteht sich, um die zwei Tage pro Woche befassen. Hängen bleiben am Monatsende etwa 1.000 Euro.

 

Viele Hürden zu überwinden

"Ich lebe einfach, habe keine großen Wünsche. Vormittags arbeite ich in meiner Werkstatt, nachmittags bin ich im Laden. Als leidenschaftlicher Modelleisenbahner wäre ich gerne mal mit der Transsibirischen Eisenbahn gefahren. Doch das ist jetzt nicht nur aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich. Dazu kommt, dass der Staat nun auch noch die Corona-Hilfen zurückfordert. Das Geld, um den Stillstand zu überleben, wurde uns zwar ausgezahlt, später änderte man dann die Modalitäten. Das ist nicht fair uns arbeitenden Steuerzahlern gegenüber", findet Herr Glöckner.

Warum macht er weiter?

Wie viele andere auch, hat er Widerspruch eingelegt. Allerdings ohne große Hoffnung, dass sich diesbezüglich etwas zum Positiven ändern könnte. Das Vertrauen ist am Boden. Warum er dennoch weitermacht?

Sein Lebenstraum

"Weil ich mal in diesen Traum investiert habe, weil ich mit dem Herzen dranhänge und weil viele meiner Kunden mich mit den Worten ‚Du kannst doch nicht aufhören. Wir brauchen dich und deine Erfahrungen‘ darum gebeten haben", erklärte er. Schließlich gibt es in ganz Deutschland Leute, die einen großen Teil ihrer Freizeit dem Modellbau widmen und Freude daran haben.



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