Ungewissheit um vermissten "Schatzsucher" im Erzgebirge: Worüber jetzt Klarheit herrscht

Blaulicht Freunde und Familie suchen nach Klarheit

Frohnau. 

Immer noch wird gehofft und gebangt: Seit Wochen leben die Angehörigen und Freunde des vermissten Mineraliensammlers Oliver K. in Ungewissheit. Oliver K. wird vermisst, vermutlich in einem alten Bergwerksstollen in Frohnau. Trotz intensiver Suchmaßnahmen konnte keine hundertprozentige Klarheit über seinen Verbleib gewonnen werden. Die Behörden vermuten ihn unter einem Verbruch im Stollengang, doch die offiziellen Suchmaßnahmen wurden eingestellt.

Die Suche nach Oliver K.

Diese Entscheidung wollten Freunde und befreundete Schatzsucher nicht akzeptieren. Sie glauben nicht, dass Oliver K. unter dem Verbruch liegt und suchen seit Wochen in der Umgebung nach Hinweisen. Um absolute Klarheit zu bekommen, entschlossen sich mehrere Gruppen von Schatzsuchern und Hobbybergleuten, selbst nachzuschauen. "Wir sind wie eine Familie, da war es eine Selbstverständlichkeit, dass auch zahlreiche Leute aus einiger Entfernung dabei waren", so ein Schatzsucher.

Ein anderer Beteiligter betont: "Es ist und war immer so, es wird keiner einfach so im Berg zurückgelassen." Trotz der Gefahr, ja der Lebensgefahr, entschieden sie sich, den Verbruch zu beräumen und nachzuschauen, ob ihr Freund darunter liegt. "Natürlich waren wir uns der Gefahr bewusst. Wir wussten, dass es unsere letzte Einfahrt sein kann", so ein Schatzsucher weiter.

Gewissheiten

Mehrere Tage und Nächte wurde untertage gearbeitet und Steine verräumt. Teilweise mussten sie auf dem Bauch liegend arbeiten, so eng war es. Doch nun steht fest: Unter dem Verbruch liegt Oliver K. nicht. "Es war schon ein mulmiges Gefühl zu wissen, dass wir jeden Moment nach jeder Gesteinsschicht unseren Freund vielleicht dort liegen sehen. Ein sehr komisches Gefühl", berichtet einer der Beteiligten.

Wieder auf Anfang

Mit dem Ergebnis der Aktion stehen Freunde und Angehörige nun wieder am Anfang. Was war der Sinn der Aktion? Daniel Sonntag erklärt gegenüber Blick.de: "Es war die Hoffnung, dass man vielleicht feststellt, ob er wirklich da unten liegt, dass man irgendwann mal abschließen kann und sagen kann, es ist wirklich ein Unfall passiert und nichts anderes. Dass man ihn in Ruhe beisetzen kann oder den Schacht stilllegen kann, wenn man Gewissheit hätte, dass er darunter ist. Es bleibt immer im Kopf, was passiert ist. Wenn sie jetzt zuschütten würden, bleibt diese Ungewissheit ein Leben lang."

Familie und Freunde werden nicht ruhen

Wie es nun weitergeht, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass Familie und Freunde nicht ruhen werden, bis es endlich Klarheit und Antworten gibt.



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