Annaberg-B. Wenn das eigene Kind alkohol- oder drogenabhängig ist, dann ist das besonders für die Angehörigen der Horror. Meist stehen sie alleine da und haben Angst, dass Nachbarn oder Freunde etwas mitbekommen. Es gibt viele, die aktuell mit und gegen die Sucht kämpfen. Deshalb setzt sich der "VIP Annaberg" nicht nur für die Betroffenen ein, sondern bietet auch den Angehörigen Hilfe und Unterstützung an. Es ist Montagabend. In der Ratsgasse 1 in Annaberg-Buchholz sitzen sechs Frauen, allesamt Mütter und betroffene Angehörige. Jede von ihnen hat viel durchgemacht. Und genau deshalb besuchen sie regelmäßig die Angehörigengruppe des VIP. Janine Teuber leitet die Gruppe und sie weiß: "Angefangen haben wir mit ganz wenig Leuten und es hat lange gedauert, bis die Gruppe gewachsen ist. Es waren schon Eltern, Großeltern und Ehepartner dabei. Ich finde es schön, dass es eine so bunte Mischung ist und dass das Angebot der Gruppe so gut angenommen wird.
Wenn der eigene Sohn abhängig ist
Die Angehörigen wissen: Sie sind mit ihrem Problem nicht allein." Das tut auch Jacqueline Dietel. "Durch eine Verkehrskontrolle im August 2016 habe ich erfahren, dass mein 18-jähriger Sohn von Crystal abhängig ist", sagt die Mutter und erzählt weiter: "Es folgten Entgiftungen, Langzeittherapien und immer wieder Rückfälle. Es war ein ständiges Auf und Ab. Wir haben immer Wege gesucht, er ist schließlich mein einziges Kind. Mit Hilfe des VIP erhielten wir eine gesetzliche Betreuung und mein Sohn ist auf dem Weg zur eigenen Wohnung." Dankbar für die Hilfe des VIP und die Möglichkeit, mit anderen Betroffenen über die Probleme zu reden, sind alle in der Gruppe. Ihr Fazit: "Wir sind froh, dass die Gruppenarbeit wieder stattfindet. Die Gruppe hat uns in Bezug aufs Durchhalten sehr geholfen." Anmeldungen beim VIP sind unter Ruf 03733-64555 möglich.