Update
Vollsperrung nach tödlichem Unfall mit Bier-LKW auf der A72 im Erzgebirge

Schwerer Unfall bei Stollberg - Stundenlange Bergung

Stollberg/A72. 

Am Dienstagabend kam es auf der A72 in Fahrtrichtung Chemnitz zwischen den Anschlussstellen Stollberg-Nord und Chemnitz-Süd zu einem tragischen Verkehrsunfall. Kurz vor dem Parkplatz "Am Neukirchner Wald" geriet ein LKW aus bislang ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn ab, durchbrach eine Leitplanke und stürzte in den Straßengraben. Der Anhänger kippte dabei um.

Fahrer verstorben - Feuerwehr im Großeinsatz

Als die Polizei eintraf, war für den LKW-Fahrer jede Hilfe zu spät - er verstarb noch an der Unfallstelle. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Stollberg und Niederdorf sicherten den Bereich, stellten den Brandschutz her, leuchteten die Unfallstelle aus und errichteten einen Sichtschutz. Auch der diensthabende Kreisbrandmeister war vor Ort.

Erste Sperrung - Autobahn GmbH unterstützt

Die Autobahn GmbH des Bundes richtete zunächst eine Sperrung der rechten Fahrspur ein. Der Verkehr konnte an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden, während die Einsatzkräfte arbeiteten.

27.000 Liter Bier an Bord - THW nachgefordert

Brisant: Der LKW hatte rund 27.000 Liter Bier geladen. Da sich die Bergungsarbeiten über Stunden hinzogen, wurde das Technische Hilfswerk (THW) Aue-Schwarzenberg hinzugezogen, um die Einsatzstelle großflächig auszuleuchten.

Bergung mit zwei Kranen - Vollsperrung ab 23:30 Uhr

Für die Bergung des umgestürzten Gespanns rückte der Bergedienst Kelpin mit Spezialfahrzeugen und zwei Kranen an. Ab etwa 23.30 Uhr musste die A72 in Fahrtrichtung Chemnitz vollständig gesperrt werden. Nach Angaben der Polizei sollte die Vollsperrung bis in die frühen Morgenstunden andauern.

Polizei schreitet gegen Gaffer ein

Während der Arbeiten kam es zu unschönen Szenen: Mehrere Autofahrer versuchten, Fotos von der Unfallstelle zu machen. Die Polizei sprach Verwarnungen aus. Gegen einen Fahrer, der Einsatzkräfte mit einer beleidigenden Geste verhöhnte, wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Ursache noch unklar - Ermittlungen laufen

Zur genauen Unfallursache gibt es bislang keine gesicherten Erkenntnisse. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Update der Polizeidirektion Chemnitz am 5. November gegen 13.20 Uhr

Der 57-jährige Fahrer eines Renault-Sattelzuges mit Tank-Anhänger befuhr am Dienstagabend die Autobahn 72 in Richtung Leipzig. Ungefähr einen halben Kilometer vor dem Parkplatz "Am Neukirchener Wald" kam der 57-Jährige offenbar wegen plötzlicher gesundheitlicher Probleme mit dem Sattelzug nach rechts von der Fahrbahn ab und neben der Fahrbahn zum Stehen, wobei der Tank-Anhänger auf die Seite kippte. Die Ladung des Anhängers, etwa 27.000 Liter Bier, trat durch den Unfall nicht aus. Es entstand Sachschaden in Höhe von insgesamt etwa 105.000 Euro. Der Sattelzug-Fahrer verstarb noch an der Unfallstelle.
Die Richtungsfahrbahn wurde zunächst für etwa 30 Minuten voll gesperrt, danach war der linke Fahrstreifen wieder befahrbar. Gegen 23.25 Uhr erfolgte eine erneute Vollsperrung der Richtungsfahrbahn, die bis gegen 5.50 Uhr am Mittwoch früh andauerte.
Außerdem ermitteln die Beamten des Chemnitzer Autobahnpolizeireviers wegen Beleidigung und fertigten die entsprechende Anzeige. Als der Fahrer eines Pkw Seat nach der ersten Vollsperrung die Unfallstelle passiert hatte, zeigte dieser in Richtung der Feuerwehrleute eine beleidigende Geste. Außerdem hupte er missbräuchlich beim Verlassen der Unfallstelle.

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