Von Freude bis Frust: Mobiles Impfteam weckt in Zschopau vielerlei Emotionen

Corona Für viele Bürger am Ende einer langen Schlange können Angebot nicht nutzen

Zschopau. 

Zschopau. Lange Warteschlage, zu wenig Impfstoff: In Zschopau hat sich der aktuelle Trend bestätigt, was den aktuellen Kampf gegen die Corona-Pandemie angeht. Als Anfang der Woche eines der beiden Impfteams, die im Erzgebirge unterwegs sind, in der Motorradstadt Station machte, war der Andrang riesig. Obwohl erst 9 Uhr Beginn der Aktion war, stellten sich bereits 6 Uhr die ersten Bürger an. Drei Stunden später hatte sich eine rund 200 Meter Schlange gebildet, sodass der vorrätige Impfstoff damit quasi schon vergeben war. Folge: Bereits gegen 9.30 Uhr stand ein Schild am Eingangstor mit der Aufschrift "Bitte stellen Sie sich nicht mehr an. Die maximale Impfkapazität ist für heute erreicht."

240 Impfdosen verabreicht

Von Freude bis Frust reichten dementsprechend die Reaktionen der Bürger vor Ort. Diejenigen, die eine der insgesamt 240 Dosen erhielten, waren natürlich froh. "Viele zeigen Dankbarkeit und erzählen uns ihre Geschichten. Manche haben auch noch ein paar Fragen", berichtet Georg Schenker. Der 20-jährige Schwarzenberger ist einer von vier Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes, die zusammen mit zwei Ärzten und zwei Krankenschwestern das Impfteam für Zschopau bildeten. Doch während sich die einen über ihre Impfung - in den meisten Fällen war es die Booster-Impfung - freuten, mussten andere unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen.

Drittes Impfteam soll kommen

Auch unfreundliche Kommentare ist Schenker gewohnt. Denn seit das Impfteam Anfang Oktober zu seinen sechs Einsätzen pro Woche aufbrach, mussten schon in vielen Orten Menschen bereits am Eingang abgewiesen werden. "Hier haben die Betroffenen größtenteils Verständnis gezeigt", schildert der DRK-Mitarbeiter seine Erfahrungen in Zschopau. Einige hätten ihrem Frust auch Ausdruck verliehen. "Aber mehr als Worte waren das nicht", sagt Schenker, der keine Aggressivität erlebte. Oft kam er dagegen auch mit Bürgern ins Gespräch, die allen Altersgruppen angehörten. Die Zahl derer, die sich ihre erste Impfung abholen, steige. Dies stimmt die Mitglieder des Impfteams zuversichtlich. Zugleich ist ihnen selbst auch etwas Frust anzumerken, dass sich die Lücke beim Impfen gerade nicht schließen lässt. Immerhin soll in dieser Woche noch ein drittes Impfteam zum Einsatz kommen, was zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer darstellt.

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