Vom 29. November bis zum 30. März 2025 präsentiert die Manufaktur der Träume in Annaberg-Buchholz eine faszinierende Sonderausstellung zur erzgebirgischen Spielzeugindustrie. In Kooperation mit dem Regionalmuseum Most, dem Museum Olbernhau und privaten Leihgebern beleuchtet die Ausstellung die Entwicklung der Spielzeugproduktion auf beiden Seiten der Erzgebirgsgrenze: in Sachsen und in Böhmen.
Die Anfänge der Spielzeugherstellung im Erzgebirge
Die Tradition der Spielzeugherstellung im Erzgebirge reicht bis in die frühe Neuzeit zurück. Der Niedergang des Bergbaus nach dem "Großen Berggeschrey" gegen Ende des 16. Jahrhunderts zwang viele ehemalige Bergleute mitsamt ihren Familien zur Suche nach neuen Erwerbsquellen. Eine davon war die Herstellung von Holzspielzeug.
Über die damaligen Handelswege gelangte das Spielzeug aus dem sächsischen und böhmischen Erzgebirge in bedeutende Zentren wie Dresden, Leipzig oder Brüx. Heute ist die Spielzeugproduktion ein bedeutendes Element des gemeinsamen kulturellen Erbes beider Regionen.
Verbindung über Grenzen hinweg: Die Spielzeugtradition
Die Ausstellung wirft einen Blick auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der sächsischen und böhmischen Spielwarenproduktion. Sie zeigt beeindruckende Exponate aus öffentlichen und privaten Sammlungen, die einen tiefen Einblick in diese jahrhundertealte Handwerkstradition geben. Besonders der Austausch von Menschen, Arbeitskräften und Ideen zwischen beiden Regionen trug maßgeblich zur Entwicklung der Spielzeugproduktion bei.
Zwei Wege nach dem Krieg: Der Wandel der Spielzeugproduktion
Während die Spielzeugproduktion in Sachsen kontinuierlich weitergeführt wurde und bis heute eine zentrale Rolle spielt, verlor sie auf der tschechischen Seite zunehmend an Bedeutung und ist dort heute nahezu verschwunden.
Wissenschaftliche Begleitung der Sonderausstellung
"Erzgebirgische Spielzeugindustrie. Zwei Länder - zwei Wege" ist nicht nur eine Ausstellung, sondern auch ein gemeinsames Projekt von tschechischen und sächsischen Forschenden, das die Geschichte dieser einzigartigen Tradition aufarbeitet. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine wissenschaftliche Publikation und einen Dokumentarfilm.