Tiefer kann es kaum noch gehen. Diesen Eindruck hatten die Fans des FC Erzgebirge Aue nach der 1:3-Niederlage ihrer Mannschaft bei den anderen „Lila-Weißen“, beim VfL Osnabrück. Was würde in dieser Woche wohl passieren? Muss Jens Härtel gehen? Mit ihm vielleicht sogar Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich? Das waren Fragen, die nicht nur die Mannschaft, sondern vor allen Dingen auch die Fans bewegten. Während die einen im Rauswurf die einzige Möglichkeit sahen, stärkten andere in den sozialen Medien Härtel vehement den Rücken.
Vorstand hält an Härtel fest: Eine vorsichtige Entscheidung
Anfang der Woche dann die Krisensitzung des Vorstands – nicht mit einer glasklaren, aber zumindest mit einer für den Moment konsequenten Entscheidung: Härtel bleibt – vorerst!
Vereinsführung analysiert Krisensituation gründlich
Der Vorstand und die sportliche Leitung, so heißt es in einer Mitteilung, haben die aktuelle Situation analysiert. Zudem diskutierten sie, wie es nach vier Punktspielniederlagen in Folge weitergehen kann. Die überraschende Entscheidung: „Nach Auswertung aller relevanten Parameter inklusive aufgezeigter Lösungswege sprach die Vereinsführung den Verantwortlichen Vertrauen und Rückendeckung aus“, heißt es weiter.
Trainer und Geschäftsführer loben Teamgeist trotz Rückschlägen
Dazu geführte hatten wohl die Ausführungen von Cheftrainer Jens Härtel und Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich. Die beiden attestierten der Mannschaft trotz der enttäuschenden Ergebnisse Wettbewerbsfähigkeit, Moral und Geschlossenheit.
Veilchen-Präsident Frötschner äußert sich zur aktuellen Krise
Erstmals äußerte sich in dieser Krise auch offiziell Veilchen-Präsident Roland Frötschner. Er machte klar, dass alle Beteiligten enttäuscht sind: „Zwar war der Umbruch im Sommer groß mit dem Austausch fast des halben Profikaders und wir alle hatten gehofft, Automatismen schneller umsetzen und Erfolge einfahren zu können. Dass der eingeleitete Prozess jedoch Geduld und Zeit benötigt, war allen bewusst.“
Rückendeckung ohne Freibrief: Veilchen im Fokus
Ganz wesentlich auch die Aussage in der offiziellen Mitteilung: Man stelle den sportlich Verantwortlichen weder einen „Freibrief“ aus noch ein Ultimatum. Von Rückendeckung für die bevorstehenden Aufgaben war weiterhin die Rede. Entscheidend dürfte sein, wie es nun weitergeht. Am Sonnabend bekommen es die Veilchen mit den bissigen Löwen von 1860 München zu tun. Doch auch 1860 hat eine kleine Krise.
Münchner Kicker trotz Niederlagen gefährlich für Erzgebirge
Die letzten beiden Spiele gingen verloren. In der Tabelle sind die Kicker aus der bayrischen Landeshauptstadt damit auf den 10. Platz gerutscht. Und doch müssen die Erzgebirger aufpassen und gewappnet sein, sonst werden sie Löwenfutter.