Wetterfahne ist nach fast 100 Jahren zurück auf der Papiermühle in Zwönitz

Projekt Alte Fotos und Zeichnungen dienten als Vorlage

Zwönitz. 

Die Papiermühle in Zwönitz hat nach fast 100 Jahren eine neue Wetterfahne nach historischem Abbild. Der Gott des Meeres lenkt fortan wieder vom Dach aus die Geschicke der alten Wassermühle. Wie Museumsleiterin Paula Stötzer sagt, gab es alte Fotos und Zeichnungen, die verraten haben, wie die Wetterfahne einmal ausgesehen hat. "Nachdem 1928 der Anker abgebrochen ist, musste die Wetterfahne abgebaut werden und seitdem gab es dann nur die eine Wetterfahne auf dem Kopfbau."

Regionale Schmiede unterstützen Projekt

Wie Stötzer erklärt, habe man das Projekt schon lange angedacht, das Ensemble wieder zu komplettieren: "Wir haben das Ganze als Projekt beim Welterbeverein eingereicht und eine Förderung von knapp über 4.000 Euro bekommen." Die Gesamtinvestition inklusive Eigenleistung des Museums liegt bei rund 5.000 Euro. Was die Museumschefin freut ist, dass man für Projekt regionale Schmiede gewinnen konnte. Einige Monate haben die Macher der Wetterfahne getüftelt, entworfen und das Projekt schließlich umgesetzt. Federführend mitgewirkt haben die Schmiede Wolfgang Triemer aus Zwönitz und die beiden Hartensteiner Rolf Austel und Michael Gerber.

Wetterfahne wiegt über 50 Kilo

"Wir haben alte Dokumente bekommen. Was dann folgte, was das Übertragen und Erstellen einer Silhouette. Als wir das alles hatten, haben wir das gute Stück in der etwaigen Größe, wie auf dem Foto hergestellt mit sämtlichen Mühen, Tricks und Kniffen", erzählt Triemer. Rolf Austel hatte die Idee, wie man das Ganze so lagert, dass es passt: "Wir haben erst verschiedene Lager probiert, dann die Balken vor Ort noch einmal angeschaut und uns letztlich entschlossen, eine feststehende Welle zu nutzen und innen mit einer Kugel zu arbeiten. Die Wetterfahne, die über 50 Kilo wiegt, muss sich ja auch drehen bei Wind und Wetter."

Zwei Wetterfahnen eher unüblich

Beim Anbringen der Wetterfahne musste eine Hebebühne gestellt werden, um das gute Stück sicher an seinem Bestimmungsort zu bringen. Eigentlich ist es nicht üblich, zwei Wetterfahnen zu haben. "Das hängt aber sicher auch mit der Größe des Gebäudes zusammen", so Stötzer: "Man hat vorn auf dem Kopfbau die Wetterfahne mit den Fähnchen und dem Namen und hinten zum Mühlgraben geneigt, die Wetterfahne mit dem Neptun, die jetzt neu wieder angebracht ist." Interessant zu wissen: Wetterfahnen waren früher eigentlich nur auf Rathaus, Schloss und Kirchturm zu sehen. "Bei der Fabrik war es schon ein Luxus, den man sich geleistet hat, um auf sich aufmerksam zu machen", so Stötzer.

 

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