Wie der Erzgebirgs-Bike-Marathon zum Familienglück führte

Mountainbike Berliner Ehepaar kehrt an den Ursprungsort seiner Liebe zurück

Seiffen. 

Seiffen. Aufgrund der Corona-Beschränkungen wird der diesjährige Erzgebirgs-Bike-Marathon (EBM) nicht in seiner üblichen Form ausgetragen. Dies bedeutet aber nicht, dass es keine Mountainbiker nach Seiffen zieht. Das Gegenteil ist eher der Fall: Auch die nun gewählte Form, die Strecken individuell zu bewältigen und die Zeiten dann ins Internet hochzuladen, kommt sehr gut an. Noch bis zum 30. September besteht dazu die Möglichkeit. Die ersten Teilnehmer wurden aber bereits im Gelände gesichtet, direkt nachdem Anfang Juli die Freigabe erfolgt war. Auf den gut ausgeschilderten Routen rund um das Spielzeugdorf war dabei auch eine Familie aus Berlin anzutreffen, die es ohne den EBM wohl nicht geben würde.

Holpriger Start im Pavillon

"Nachdem mich mein Cousin lange darum gebeten hatte, bin ich im Jahr 2003 als Begleiterin mitgekommen zu seinem Rennen nach Seiffen", erzählt Katrin Zaspel. Sie kann sich auch noch gut an den Moment erinnern, als ein ihr damals noch unbekannter Mann den Pavillon betrat, auf den die gebürtige Cottbusserin aufpasste: "Mein Cousin und seine Begleiter waren gerade auf der Proberunde, als mich jemand von der Seite anraunzte." Dieser Jemand war ihr jetziger Mann Thomas, der ebenfalls zum Freundeskreis der Hobby-Biker zählte. Und auch die junge Dame lernte er bald näher kennen. "Abends haben wir im Festzelt lange getanzt und Telefonnummern ausgetauscht", berichtet Katrin Zaspel, die schon bald darauf mit dem aus Meißen stammenden Thomas zusammenzog.

Individueller EBM kommt gut an

Inzwischen wohnen beide längst im Norden von Berlin, von wo aus es sie diesen Sommer wieder nach Seiffen zog. Ausschlaggebend war der Wunsch ihrer beiden Töchter, endlich einmal den Ort zu besuchen, an dem sich Mama und Papa einst getroffen hatten. "Durch die Kinder war es zwischenzeitlich erstmal vorbei mit dem Hobby Radfahren. Inzwischen sind sie aber 10 und 12 Jahre alt und haben selbst Mountainbikes", erklärt die 40-jährige Mama. Und so bot sich ein Familienausflug im Sattel an, wobei den Berlinern die diesjährige Form des EBM sogar entgegen kam. "Bei einem Rennen sind zu viele Leute dabei, es ist einfach zu eng", sagt Katrin Zaspel. Auch die Prognose der Kinder, dass alle anderen bestimmt schneller fahren, hätte sich negativ ausgewirkt. Doch ohne Konkurrenz wagten sich alle auf die Runde um Seiffen - und lernten den Ort näher kennen, an dem einst alles begonnen hatte.

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