Wie die Sammelleidenschaft einen australischen Rentner nach Großolbersdorf verschlägt

Nummernschildertreffen Alan Destry war einer von 120 Teilnehmern aus 20 Ländern

Großolbersdorf. 

Großolbersdorf. Wirklich zuhause ist Alan Destry schon lange nicht mehr gewesen. Schließlich lebt der inzwischen 74-jährige Australier schon seit rund 50 Jahren in Neuseeland. Doch auch dort wurde er zuletzt nicht mehr gesehen, denn aus dem Rentner ist ein Weltenbummler geworden. Sechs Monate lang reist er gerade durch Europa, wobei es ihn kürzlich auch nach Großolbersdorf ins Erzgebirge verschlug. Grund dafür ist eine verrückte Sammelleidenschaft, die Destry mit einigen Fanatikern aus der ganzen Welt verbindet: Nummernschilder.

Ein Freund gibt den Anstoß

Obwohl der Mann aus Down Under schon mit 14 Jahren anfing, Autos zu reparieren, spielte ausgerechnet dieses eine Teil der Fahrzeuge für ihn lange keinerlei Rolle. "Als ich mit 42 mal bei einem Freund zu Besuch war, habe ich mich über die vielen Nummernschilder bei ihm an der Wand gewundert. Er gab mir dann ein paar", erzählt Alan Destry, wie dieses spezielle Fieber in ihm geweckt wurde. Wie viele Nummernschilder er inzwischen hat, vermag er nicht zu sagen. Auf jeden Fall sind es Tausende. Noch wichtiger sind ihm aber die Freundschaften, die durch dieses Hobby entstanden sind. Die Kumpels sowie Nummernschilder-Treffen zu besuchen, ist inzwischen zu seinem Lebensinhalt geworden.

Ein halbes Jahr auf Tour

Für zwei Monate sei er 2018 erstmals auch nach Europa gekommen. Ein Experiment, das ihn so sehr begeisterte, dass er die Reise nun auf ein halbes Jahr ausdehnt. Bis ans Nordkap in Norwegen hat ihn sein Weg bereits geführt - und nun auch nach Großolbersdorf, wo Sven Rost schon seit vielen Jahren ein Nummernschildertreffen organisiert. Alan Destry war dort einer von 120 Teilnehmern, die aus 20 Ländern angereist sind. Ähnlich wird es auch bei den Treffen zugehen, die während seiner diesjährigen Reise noch anstehen. Unterwegs ist der Australier dabei übrigens nie mit dem Flugzeug. Er bevorzugt Bus und Zug. "So bin ich unabhängig und flexibel", erklärt er: "Sobald ich etwas sehe, das mir gefällt, steige ich einfach aus."

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