Wie Zschopau den Tourismus stärken will

Umbau Ehemaliges Stadtcafé soll zur Herberge umfunktioniert werden

Zschopau. 

Zschopau. Ins ehemalige Zschopauer Stadtcafé könnte bald wieder Leben einziehen. Das markante gelbe Gebäude unterhalb des Marktplatzes, dem 2015 nach langjährigem Leerstand der Abriss drohte, soll zu einer Herberge umgebaut werden. Zwar hatte Toralf Zinner vom Deutschen Jugendherbergs-Verband nach langem Hin und Her eine Abfuhr erhalten, doch nun will es der Investor auf eigene Faust versuchen. Er plant, im ehemaligen Stadtcafé sowie im nahe gelegenen Gebäude an der Langen Straße 1 insgesamt 7 Zweibettzimmer, 15 Vierbettzimmer sowie 8 Sechsbettzimmer unterzubringen. Sein Konzept stellte Zinner nun noch einmal dem Zschopauer Stadtrat vor, der daraufhin eine richtungsweise Entscheidung traf.

Baubeginn im Frühjahr geplant

Bei nur drei Gegenstimmen und einer Enthaltung gab die große Mehrheit des Stadtrats dem Investor grünes Licht. Mit seiner Denkmalentwicklung Erzgebirge GmbH (Denkmal.Erz), die als Pächter fungieren soll, wird nun eine Sanierungsvereinbarung abgeschlossen. Das bedeutet, dass der Investor innerhalb von acht Wochen den offiziellen Bauantrag einreichen will. Sein Ziel lautet, die Baugenehmigung bis Ende des Jahres zu erhalten und dann im kommenden Frühjahr mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Läuft alles nach Plan, dann könnte die Herberge, die laut Zinner fast den Standard eines Hotels erreichen soll, gegen Ende des Jahres 2022 den Betrieb aufnehmen. Das Stadtcafé könnte dann zum Ziel von Klassenfahrten und Bikern werden, aber auch zum Austragungsort von Kongressen.

Mehrheit sieht eine große Chance

Im Stadtrat hatte die geplante 4,3 Millionen Euro teure Sanierung auch kritische Stimmen geweckt. So könnten die 2,8 Millionen Euro an Fördermitteln, die neben den 780.000 Euro des Eigentümers und den 700.000 Euro der Stadt benötigt werden, in den Augen von Veikko Bartsch zum Problem werden. "Wenn sich der Verwendungszweck ändert, erfolgt eine Neubewertung", sagte der Stadtrat mit Blick auf ein mögliches Scheitern des Projekts innerhalb der 15-jährigen Zweckbindungsfrist. Die meisten anderen Stadträte sehen in dem Vorhaben jedoch eher eine Chance als ein Risiko, zumal laut Oberbürgermeister Arne Sigmund nötige rechtliche Grundlagen vorhanden sind: "Darum schließen wir Verträge." Auf die Kritik vieler Bürger, dass es in Zschopau an Übernachtungsmöglichkeiten mangele, wird laut Jürgen Hetzner dank Toralf Zinner nun endlich reagiert. "Wer's will, findet einen Weg. Wer's nicht will, findet Ausreden", lautete das klare Statement des langjährigen Stadtrats. Ähnlich sahen es die meisten seiner Kollegen im Gremium.

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