Wohnkomplex in Baldauf-Fabrik: Im September darf geschaut werden

Baugeschehen Richtfest ist durch - in früherer Baldauf-Fabrik soll 2024 wieder Leben einziehen

Marienberg. 

Marienberg. Es war ein sonniger Tag im 2. Quartal 2017, als es im Marienberger Rathaus eine Gesprächsrunde mit dem Oberbürgermeister gab. Diskutiert wurde das Thema der ehemaligen Baldauf-Fabrik. Was sollte aus dem brach liegenden Gebäude nur werden? Alle Versuche, es einer Vitalisierung zuzuführen, waren gescheitert. Doch es gab Ideen. Ideen, daraus einen modernen Wohnkomplex zu schaffen. Diese stießen einerseits auf fruchtbaren Boden, lösten aber andererseits auch gewaltige Bedenken aus. "Es war unser technischer Prokurist, Roy Brückner, der sofort davon überzeugt war, dass besagter Wohnkomplex die Perspektive für die immer mehr verfallende Fabrik sein könne", erinnert sich Mike Kirsch, Geschäftsführer der Stadtwerke Marienberg GmbH. So konnte auch noch 2017 ein entsprechender Beschluss gefasst und im Dezember 2019 der langersehnte städtebauliche Vertrag zur Modernisierung unterzeichnet werden. Im Juni 2020 begannen die Abriss-Arbeiten und 2021 stand der Rohbau. Ende 2022 wurde die letzte Massivdecke eingezogen, so dass die Dachdeckerarbeiten beginnen konnten. Am 2. Juni stand nun das Richtfest auf dem Plan.

 

Bereits Interesse an den Wohnungen

Aktuell leisten 13 Gewerke im Inneren, welches für Interessenten noch gesperrt ist, ihr Bestes. Auf insgesamt 1.700 Quadratmeter entstehen auf drei Etagen 20 Wohneinheiten von 54 bis 117 Quadratmeter Fläche. Sie alle genießen gehoben Standard, verfügen bspw. über Bäder mit Dusche und Badewanne. Balkon oder Loggia gehören zu einem Großteil der Wohnungen ebenfalls dazu. Alle Einheiten sind über einen Aufzug zu erreichen. Um auch dem Klimaschutz gerecht zu werden, erfolgt die Beheizung über eine Brennstoffzelle. Mike Kirsch erklärte weiter, dass derzeit bereits Interesse an den Wohnungen bestehe und die Stadtwerke davon ausgehen, dass bei Fertigstellung des Komplexes in 2024 alle Einheiten vermietet seien.

Erhebliche Herausforderungen

Architekt Bernd Liebscher ging in seiner Ansprache noch einmal auf die Bedeutung der Baldauf-Fabrik ein und sagte: "Die Fabrik und die Familie Baldauf haben Marienberg ein Stück weit mitgeprägt. Das Gebäude wurde 1870 errichtet und war damals dreistöckig mit Flachdach. Um 1910 erfuhr es eine Modernisierung, wo der Jugendstil zum Einsatz kam. So etwas muss erhalten werden. Hier ist etwas in Entstehung, was wohnungstechnisch seinesgleichen in Marienberg sucht". Während der bisherigen Bauphase hatten die Stadtwerke mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen. Corona war ein langer Begleiter, dem sich Lieferengpässe bei Materialien und explodierende Kosten anschlossen.

 

Besuch am Denkmaltag

Im Zuge des Richtfestes segnete auch Pfarrer Friedemann Liebscher das Gebäude, bevor es hoch oben unter der Richtkrone zu den letzten Sparrenschlägen ging. Im September zum Denkmaltag sind alle Interessierten herzlich willkommen, der alten neuen Baldauf-Fabrik, in welcher bald wieder Leben einziehen soll, einen Besuch abzustatten. Bis dahin muss sich aus Sicherheitsgründen noch geduldet werden.

 

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