Zschopauer Garagenkomplex wird zum Museum

Erinnerungskultur Wanderausstellung "Jedes Opfer hat einen Namen" ist bis zum 27. April in der Motorradstadt zu sehen

Zschopau. 

Wie in der europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz kommt auch in Zschopau einigen Garagen in diesem Jahr eine besondere Bedeutung zu. In der Motorradstadt ist es ein kleiner Komplex an der Gartenstraße, der in den kommenden Wochen und Monaten als Treffpunkt und Veranstaltungsort dienen soll. Benzingespräche beim Motorradsaisonauftakt am 4. Mai sind dort ebenso geplant wie ein Garagenkonzert am 23. Mai, ein gemütlicher After-Work-Abend am 5. Juni und ein Familiennachmittag am 26. Juni.

Konkrete Schicksale statt anonymer Zahlen

Zunächst werden die Garagen jedoch einem anderen Thema gewidmet. Bis zum 27. April ist dort die Wanderausstellung "Jedes Opfer hat einen Namen" zu sehen, die Besuchern die individuellen Schicksale von Opfern des Nationalsozialismus vor Augen führt. Statt anonymer Zahlen werden konkrete Namen und Bilder präsentiert, die das traurige Schicksal von Menschen aus der Stadt aufzeigen. Schließlich wurden zu jener Zeit auch Personen aus Zschopau deportiert und ins Vernichtungslager Belzec gebracht, das in der Ausstellung eine wichtige Rolle spielt.

Ein Treffpunkt zum Austausch

"Diese Ausstellung gibt Opfern ihre Stimme zurück und erinnert an das Leben und das Leiden der Menschen", sagte Zschopaus Oberbürgermeister Arne Sigmund bei der Eröffnung. Wie Elisabet Gundlach aus der Museumsleitung von Schloss Wildeck zudem betonte, verfolge dieses Angebot den Zweck, das Thema "an die junge Generation von heute heranzutragen". So haben sich auch zahlreiche Schüler des nahe liegenden Zschopauer Gymnasiums die zahlreichen Info-Tafeln bereits angeschaut. Zugleich soll die Wanderausstellung als Zeichen gelebter Erinnerungskultur ein Treffpunkt für Vertreter aller Generationen sein, um in dem kleinen Garagenkomplex ins Gespräch zu kommen und sich kritisch mit der lokalen Geschichte auseinanderzusetzen.

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