Zschopauer hauchen französischem Zugcockpit neues Leben ein

Zugsimulator Modellbahnverein koppelt historische Technik mit einem Computer

Zschopau. 

Zschopau. Mitte November will der Zschopauer Modellbahnverein das Publikum wieder mit seiner alljährlichen Ausstellung beeindrucken. Einen Vorgeschmack darauf hat nun ein Tag der offenen Tür im Zschopauer Schützenhaus geboten. "Wir wollten den Leuten zeigen, dass auch während der Corona-Zeit an vielen Anlagen weitergearbeitet wurde", sagt der Vereinsvorsitzende Mirko Caspar. Damit meint er einerseits die Miniaturlandschaften, Kulissen und Steuerungen der herkömmlichen Modellanlagen. Andererseits spielt er aber auch auf eine Besonderheit an, durch die Besucher zum Piloten eines französischen Schnellzugs werden können.

Auf dem Abstellgleis gefunden

Nicht in Miniaturausführung, sondern in Originalgröße steht er da - der Führerstand eines "Train à grande Vitesse". "Das ist die französische Version eines Intercity-Express. Dieser TGV wurde 1983 gebaut und war 30 Jahre lang im Einsatz", sagt Caspar über die historische Technik, die er und einige Vereinskollegen während eines Besuchs beim Partnerverein in Frankreich entdeckt haben. Da das Cockpit dort nicht mehr gebraucht wurde, nahmen sie es inklusiver einiger Sitze aus den dazu gehörigen Wagons mit. In Zschopau wurden die Einzelteile dann wieder zusammengesetzt und mit Computertechnik ergänzt.

15 Instrumente gekoppelt

Insgesamt wurden laut Caspar 15 einzelne Instrumente und Steuerpanelen zu einer funktionierenden Einheit zusammengefügt. "Das alles ist nun zentral per Computer steuerbar", erklärt der Vorsitzende der Zschopauer Modelleisenbahn- und Eisenbahnfreunde. Jedes Rad und jeder Knopf muss daher vorsichtig bedient werden, damit der Zug nicht entgleist. Zwar können die Nutzer nicht aus dem Fenster blicken, dafür auf einen großen Computerbildschirm mit Landschaften und Gleisen. Die Software mit der historischen Technik zu koppeln, sei ein riesiger Aufwand gewesen, der sich allerdings lohnte. Denn schon der Tag der offen Tür zeigte, dass der Zugsimulator vor allem bei der jungen Generation gut ankommt. Bei der Ausstellung im November dürfte er noch mehr in den Fokus rücken.

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