Zschopauer Pfarrerin hinterlässt eine große Lücke

Abschiedsgottesdienst Claudia Matthes zieht aus dem Erzgebirge in die Oberlausitz

Zschopau. 

Zschopau. Bereits ab 2015 ist die Pfarrstelle in der Zschopauer St. Martinsgemeinde vier Jahre lang unbesetzt gewesen. Nun droht ein ähnliches Szenario, denn Claudia Matthes stellt sich einer neuen Herausforderung. Die Pfarrerin, die 2019 mit großem Elan ihre Arbeit in der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde der Motorradstadt aufgenommen hatte, übernimmt künftig die Pfarramtsleitung im kleinen Örtchen Milkel in der Oberlausitz. Beim Abschiedsgottesdienst von Claudia Matthes in der Zschopauer St. Martinskirche ist deutlich geworden, welche Lücke die 37-Jährige hinterlässt. Über 400 Leute waren gekommen - und so mancher Gast hatte Geschenke dabei.

Musik von großer Bedeutung

"Für sie war Musik gleichwertig zum gesprochenen Wort", lobte beispielsweise Kantorin Carola Kowal die scheidende Pfarrerin, die selbst mit ihrem Instrument den Zschopauer Posaunenchor unterstützt hatte. Und auch aus der kirchlichen Kita "Klein und Groß" gab es viel Lob für die aus Lugau stammende Claudia Matthes, weil sie sich immer viel Zeit für die Kinder genommen und ihre 100.000 Fragen mit viel Geduld beantwortet hatte. Dabei war dies genau der Faktor, den Rainer Findeisen bei der promovierten Religionswissenschaftlerin mitunter vermisste. "Ich habe sie mitunter etwas ungeduldig erlebt", sagte der Superintendent des Kirchenbezirks Marienberg. Doch auch er lobte ihre Arbeit.

Arbeit von großem Umfang

Mit der Entwicklung und Leitung des sogenannten Kirchenspiels, das die Verwaltung und Koordination von insgesamt zehn Kirchgemeinden der näheren Umgebung beinhaltete, hatte die 37-Jährige eine enorme Aufgabe zu bewältigen. Letztlich wurde es zu viel, andere wichtige Dinge wie die für Claudia Matthes so wichtige Seelsorge blieben mitunter auf der Strecke. "So, wie die Stelle in Zschopau zugeschnitten ist, funktioniert sie nicht. Ich habe zusammen mit Krumhermersdorf das größte Seelsorgegebiet und gleichzeitig die Pfarramtsleitung inne. Das ist nicht machbar", sagt die Pfarrerin, die nun ihren Lebensmittelpunkt nun in die Oberlausitz verlegt. Wie ihre Nachfolge in Zschopau geregelt wird, ist noch offen.

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