Wie die mehr als 200 Zuschauer so geriet auch Rico Fritzsch ins Schwärmen. "Das war mit Sicherheit eins der besten Spiele der gesamten Regionalliga-Saison", sagte der Trainer des VC Zschopau, nachdem seine Volleyballer die L.E. Volleys II mit 3:1 in die Knie gezwungen hatten. Dass die Erzgebirger damit zumindest vorübergehend hinter dem Krostitzer SV auf Platz 2 der Regionalliga Ost kletterten, weil der nun um einen Punkt schlechtere SV Reudnitz spielfrei hatte, war Fritzsch in diesem Moment egal. Was für ihn zählte, war allein die bärenstarke Leistung seiner Mannschaft.
Wechsel macht sich bezahlt
Vom ersten Ballwechsel an machten die Gastgeber deutlich, wie viel sie sich für dieses Duell zweier Podestanwärter vorgenommen hatten. Ihre frühe 5:1-Führung bauten die VC-Männer im weiteren Verlauf sogar aus, sodass am Satzende ein klares 25:18 auf der Anzeigetafel stand. Wesentlich ausgeglichener war das Spiel dann aber im zweiten Abschnitt, als sich kein Team entscheidend absetzen konnte. Hier versuchte Fritzsch, mit einem Wechsel auf der Zuspielerposition einen Impuls zu setzen. Für Tom Siebert kam Stefan Timm ins Spiel, um die Bälle zu verteilen. Zwar war das 23:25 damit nicht zu verhindern, doch brachte diese Entscheidung des Trainers frischen Schwung ins Spiel der Zschopauer, die danach mit 25:19 und 25:20 den Sack zumachten.
Zschopauer trifft auf Ex-Kollegen
"Es lief ganz gut, aber der Gegner braucht auch mal ein anderes Bild", sagt Siebert, der den Wechsel gut nachvollziehen konnte. Wie in so ziemlich jedem Spiel ergänzen sich der 25-Jährige und der zwölf Jahre ältere Stefan Timm perfekt. Wenn der eine mal müde ist, setzt der andere sofort wichtige Akzente. In diesem Fall wurde Timm am Ende sogar zum wertvollsten Zschopauer Spieler (MVP) gewählt, was auch Siebert freute. Vor allem aber bejubelte er die drei Punkte, stellte doch das Spiel gegen die Leipziger für ihn ein ganz besonderes Erlebnis dar. Am Stützpunkt in der Messestadt hat der jetzige VC-Akteur jahrelang trainiert und gespielt. "Ich kenne jeden auf der anderen Seite sehr gut", sagt Siebert, der allerdings keine Geschenke an seine Kumpels von früher verteilte.