Zschopauer Volleyballer nehmen Regionalliga-Spitze ins Visier

Volleyball Erzgebirger stimmen sich mit einem 3:0-Heimsieg gegen Gera aufs Gipfeltreffen in Krostitz ein

Zschopau. 

Da halfen selbst die Tipps von Deutschlands Volleyballerin der Jahre 1996 und 1997 nichts. Der Geraer VC, bei dem Sylvia Roll als Co-Trainerin auf der Bank sitzt, musste sich in der Regionalliga Ost beim VC Zschopau mit 0:3 Sätzen geschlagen geben. Während die Gäste aus Thüringen damit weiter die rote Laterne tragen, bewahren sich die Motorradstädter alle Chancen im Titelrennen. Zwar hat der Tabellenzweite aus dem mittleren Erzgebirge aktuell sechs Zähler Rückstand auf den Krostitzer SV. Allerdings hat Zschopau noch ein Spiel in der Hinterhand und kann außerdem den Abstand kommenden Samstag mit einem Sieg im direkten Duell beim Spitzenreiter verringern.

 

MVP-Ehre als Geburtstagsgeschenk

 

"Wir können gegen jeden gewinnen", sagt Libero Rick Zimmermann, der im Herbst seiner Laufbahn gern noch einmal einen Titel bejubeln wurde. Vergangenen Samstag wurde der Zschopauer 34 Jahre alt - und bereitete sich nicht nur mit dem Heimsieg gegen Gera ein schönes Geburtstagsgeschenk. Der Jubilar wurde auch noch zum wertvollsten Zschopauer gekürt, was beim ihm zwar große Freude weckte, ihn die Augen vor der Realität aber nicht verschließen ließ. "Das war heute sehr zäh und schleppend", sagt Zimmermann über den fehlenden Druck im Angriff. Der führte gegen das Schlusslicht zu vielen langen Ballwechseln, doch meistens hatten die Gastgeber dann doch das bessere Ende für sich. Mit 25:21, 25:20 und 25:18 gingen alle drei Sätze an den Favoriten.

 

Ex-Nationalspielerin zu Gast

 

"Das 3:0 klingt deutlich, aber so spiel bestimmend war Zschopau gar nicht", bilanziert Sylvia Roll, die auf beiden Seiten viele Fehler ausmachte. Nicht zu vergleichen mit ihrer Aktiven-Zeit, in der sie 250 Länderspiele absolvierte und zahlreiche Titel sowie Pokale gewann. Auch in Brasilien, Italien und der Türkei hat die gebürtige Schwerinerin gespielt, die mit inzwischen 51 Jahren nun aber in Gera heimisch geworden ist. Dort trainierte sie einst die Drittliga-Frauen, leitete aber eher zufällig auch mal eine Übungseinheit der Männer. Ein Erlebnis, dass die Geraer Volleyballer offenbar beeindruckte. Denn als deren Trainerstuhl 2017 frei wurde, wünschten sie sich Sylvia Roll. Seither betreut sie die Geraer, die vergangenen Sommer in die Regionalliga aufstiegen - und trotz verheißungsvollem Start nun mehr denn je um den Klassenerhalt zittern müssen.

 

Die Wochen der Wahrheit stehen an

 

Mit nur zwei Siegen aus 15 Partien scheint die Rückkehr in die Thüringenliga näher zu rücken. "Es liegt nicht am Können, sondern an der Mentalität", meint Sylvio Roll, deren Mannschaft nicht gewohnt sei, mit dem Druck umzugehen. Anders als die Zschopauer, die trotz mäßiger Leistung in den entscheidenden Momenten zur Stelle waren und so den 10. Sieg im 14. Spiel einfuhren. Der 11. soll nun im Gipfeltreffen gelingen, der quasi die Wochen der Wahrheit einläutet. Denn am 1. März geht es mit einem Heimspiel gegen den SV Reudnitz (3.) weiter. Dann wird sich zeigen, ob Rick Zimmermann mit seinem Team noch einmal die Sektkorken knallen lassen kann.



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