Bockau. Wie bei der ersten großen Flut 2002 hat es Bockau beim Hochwasser 2013 arg erwischt. Erneut wurde vor allem der Dorfbach von den Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen. Am Ende summierten sich die flutbedingten Baustellen auf mehr als 40 Einzelmaßnahmen mit einer Gesamtsumme von inzwischen knapp 5 Millionen Euro.
100-prozentige Förderung in weiter Ferne
Die Krux: Bockau muss Geld vorstrecken, um die Firmen für ihre Arbeit zu bezahlen und bekommt den vollen Betrag schrittweise zurück. Derzeit belaufen sich deshalb die Außenstände auf rund 700.000 Euro, wie Bürgermeister Siegfried Baumann (parteilos) unlängst den Gemeinderäten mitteilte. Hintergrund: Der jeweils volle Betrag für Maßnahmen zum Hochwasserschutz, die zu 100 Prozent gefördert werden, fließt erst nach dem finalen Verwendungsnachweis. Das kann dauern.
Mulmiges Gefühl bei der Kostenübernahme
Bis dahin bleiben stets 20 Prozent der Bausumme offen. Diesen Betrag muss die Gemeinde per Kassenkredit vorfinanzieren - im Fall von Bockau läppert sich das aufgrund der Vielzahl an Flut-Baustellen. Baumann hat trotz aller Zuversicht, dass alles seinen Gang geht, ein mulmiges Gefühl. Aus gutem Grund. Denn nach der Flut 2002 blieb die Gemeinde schon einmal auf einer halben Million Euro Schulden sitzen, weil diverse Maßnahmen nach eingehender Prüfung dann doch nicht komplett vom Fördermittelgeber übernommen wurden. "Ich hoffe, das bleibt uns diesmal erspart", so Baumann.
Zuversicht geht nicht verloren
Problematisch seien in der finalen Prüfung stets Nachträge, die später noch zu Einzelmaßnahmen dazukamen. Und davon gab es in Bockau - vor allem aufgrund steigender Baupreise allgemein - einige. "Wir bleiben trotz allem zuversichtlich, dass wir diese große Aufgabe, die uns nun schon über Jahre hinweg begleitet und viel Zeit und Nerven kostet, ordentlich über die Bühne bekommen."