E-Sport-Szene ist fassungslos über die Games-Auswahl des IOK für die "Olympic Esports-Series"

Gaming Ein Gamer-Traum wird wahr: Das Internationale Olympische Komitee widmet sich dem Thema E-Sport mit einer olympischen Veranstaltung. Die Auswahl der Spiele ist in Teilen jedoch mehr als kurios.

Das Internationale Olympische Komitee (IOK) macht Videospiele zu einem Mitglied der Familie der Olympischen Spiele. Die Olympic Esports Series wird erstmals in der Olympic Esports Week vom 22. bis 25. Juni in Singapur ausgetragen. Eigentlich eine gute Nachricht für den E-Sport. Kritik hagelt es dennoch aus der Community. Der Grund sind die offiziellen Spiele, die als "Disziplinen" ausgewählt wurden.

E-Sportler kritisieren die kuriose Spiel-Auswahl

Deutlich wird, dass das IOK das Wort "Sport" in E-Sport sehr wörtlich nimmt: Die Liste der neun Disziplinen der Olympic Esports Series besteht ausschließlich aus Sport-Simulationen. Schlimmer noch: Bei den wenigsten handelt es sich um renommierte Titel.

Statt der etablierten E-Sport-Disziplinen "Counter-Strike", "League of Legends", "Dota 2", "Rocket League" oder "Valorant" setzt das IOK auf Titel, die den realen Olympischen Spielen zumindest ansatzweise ähneln. Damit nicht genug: "Tic Tac Bow" und "Tennis Clash" sind sogar reine Mobile Games. Das Tanzspiel "Just Dance" und die Rennsimulation "Gran Turismo" sind die zwei bekanntesten Marken. Ebenfalls argwöhnisch beäugt wird von Teilen der E-Sport-Szene, dass bei dem olympischen Event nicht nur E-Sport-Profis zum Zuge kommen, sondern auch Hobbyspieler, wenn sie sich in der Qualifikationsphase durchsetzen. Diese beginnt am 1. März. Mehr Infos finden Sie hier: https://olympics.com/en/esports/

Daniel Luther, Präsident des eSport-Bund Deutschland (ESBD), ist wenig begeistert: Die Auswahl der Disziplinen zeige klar, "dass die überwältigende Mehrheit des etablierten E-Sports bewusst ignoriert wird". Auch der "CS:GO"-Trainer Casper Due zeigt sich auf Twitter wenig begeistert. Er spricht "von willkürlichen Beratern mit absolut keinerlei Einblick darin, was E-Sports ist". Andere wiederum loben den Event als einen ersten Schritt in die richtige Richtung.

Neu ist die Idee der Olympic Esports Series nicht wirklich: Bereits 2021 veranstaltete das Olympische Komitee mit der Olympic Virtual Series ein vergleichbares Event. Spieler dürfen gespannt sein, wie sich das Thema weiterentwickelt.

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