Vor einer Woche erschien mit "Burning Shores" ein Add-on für das populäre Action-Abenteuer "Horizon: Forbidden West" auf der PS5. Während das Comeback von Heldin Aloy bei Tests der Fachpresse unter anderen für seine Grafik, Verbesserungen am Gameplay und die frischen Inhalte gelobt wird, ist die Erweiterung machen Usern ein Dorn im Auge. Der in Gaming-Kreisen beliebte Weg, seinen Unmut kund zu tun, ist das sogenannte Review-Bombing. Gemeint ist, ein Spiel mit so vielen negativen Bewertungen wie möglich abzustrafen, um dessen Erfolgschancen zu schmälern.
Der Grund für den aktuellen Shitstorm ist allerdings ein erschreckendes Beispiel für mangelnde Toleranz und Menschenfeindlichkeit.
Aloys Sexualität als Zielscheibe von Hass
Offenbar ist eine Szene am Schluss der Story von "Burning Shores" der Auslöser für das Review-Bombing aufseiten wie "Metacritic". Zu sehen: ein Kuss zwischen Aloy und einer anderen Frau. Ein Argument eines wütenden Users: "Ist euer Spiel nicht für Jugendliche freigegeben, Guerrilla? Schämt euch!! Ihr bringt Minderjährigen bei, homosexuell zu werden? Ihr seid krank!" Wie dieses Beispiel lassen auch andere homophobe und menschenverachtende Kommentare sachliche Kritik missen.
Kenner der Spielereihe dürften eigentlich wenig überrascht sein, denn Aloys Homo- oder Bisexualität wurde bereits im Hauptspiel subtil angedeutet. Beispielsweise, weil bekannt ist, dass Elizabeth Sobek, deren Klon Aloy ist, früher eine lesbische Beziehung führte. Auch fiel auf, dass Alloy in "Horizon: Forbidden West" nicht auf Flirt-Versuche von männlichen Figuren einging.
Generell handelt es sich um kein neues Phänomen: Videospiele mit queeren Figuren werden immer wieder zum Ziel von Homophobie, Rassismus und Frauenfeindlichkeit. Auch bei "The Last of Us" gab es derartige Hass-Aktionen.