Zeigen die vermeintlichen Ausschnitte aus dem noch unveröffentlichten "Unrecord" wirklich Gameplay-Szenen oder handelt es sich um ein Fake-Video? Darüber streit sich seit Tagen die Gaming-Community - ein Beleg dafür, wie bahnbrechend realistisch die Optik des Shooters wirkt. Umso bemerkenswerter: Das Spiel entsteht nicht bei einem Global Player, sondern bei einem dreiköpfigen Indie-Entwicklerteam aus Frankreich namens Drama Studios.
In einem zweiminütigen Video sieht man die üblichen Komponenten eines First-Person-Shooters: die Hände des Protagonisten und seine Schusswaffe - in diesem Fall eine Pistole. Mit Wackelkamera geht es durch eine heruntergekommene Gebäuderuine voller Graffitis. Aber warum sieht die Grafik derart fotorealistisch aus?
Die Geheimnisse hinter der realistischen Optik
Dass das Geschehen aus der Perspektive einer Bodycam dargestellt wird, ist eines der Geheimnisse, warum "Unrecord" so echt wirkt. Denn die ständigen Verwackler, die grobkörnige Darstellung sowie der Vignetten-Effekt an den Bildrändern bildet zum einen die für eine der Körper-Kamera typische Aufzeichnung ab. Zum anderen vertuschen genau diese Merkmale die Render-Grafik, an denen man Videospiele üblicherweise leicht von realen Aufnahmen unterscheiden kann. Die Gesichter der Menschen, denen Spieler begegnen, sind zudem verpixelt. Das sorgt zum einen für eine realistische Anmutung, da es an TV-Aufnahmen erinnert, in denen Personen anonym bleiben sollen. Zum anderen braucht es bei verpixelten Gesichtern kein aufwendiges Motion-Capturing der Mimik.
Ein weiteres Puzzle-Teil für die aufsehenerregende Optik ist dem schwedischen Animationskünstler Milton Hijort zu verdanken, der sich auf die realistische Darstellung digitaler Waffen und deren Nutzung spezialisiert hat. Der eigentliche Motor des ganzen Projekts aber ist die Unreal Engine 5. Die neueste Generation von Epics Spiel-Engine kommt hier eindrucksvoll zum Einsatz. Ein Element ist Lumen. Dahinter steckt eine hybride Raytracing-Methode, die in der Unreal Eninge 5 implementiert ist und bemerkenswert real wirkende Licht- und Schatten-Effekte in Spielwelten zaubern soll.
Ob das komplette Spiel hält, was der Trailer verspricht, bleibt abzuwarten. "Unrecord" befindet sich laut dem Entwickler noch in einer frühen Phase. Noch sind weder ein Veröffentlichungstermin noch die Mindestanforderungen an die Hardware bekannt.