Batnight 2022: Hier schwirren Euch Fledermäuse um den Kopf

Event Am 26. August geht es los

Leipzig. 

Leipzig. Dieser Abend verspricht Spannung: Am kommenden Freitag lädt der Leipziger Naturschutzbund (NABU) zu einer Fledermausführung auf dem Friedhof im Leipziger Stadtteil Sellerhausen ein.

Internationale Batnight

Seine internationale "Batnight" - Fledermausnacht - veranstaltet der NABU jährlich bundesweit, um so über das Treiben dieser Tiere aufzuklären. Die Aktion an der Riesaer Straße 1 in Leipzig beginnt um 19 Uhr mit einem Vortrag über heimische Arten. Später berichten ehrenamtliche Fledermausexperten über ihre Arbeit und beantworten Fragen. So können Interessierte zum Beispiel etwas über die Ortung von Ultraschalllauten der eindrucksvollen Geschöpfe lernen. Auch das Einfangprocedere zwecks Untersuchungen von Fledermausbeständen, die Pflege hilfsbdürftiger Exemplare und Wiederauswilderung sollen Themen sein.

Nach Sonnenuntergang geht es los

Aufregend wird es nach Sonnenuntergang: Auf der Leipziger Ruhestätte lassen sich mit etwas Glück dann die Fledermäuse in natura beobachten! Offenbar sind die fliegenden Säugetiere immer weniger in natürlicher Umgebung zu sehen. Gefährdungsgründe sind laut NABU der Verlust geeigneter Lebensräume, fehlende Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrungsmangel. Auch das Insektensterben trage zu dieser Entwicklung bei.

"Rücksichtsloser Bauboom" fordert Opfer

In Leipzig bereite der "rücksichtslose Bauboom" besonders große Probleme, beobachtet der NABU. Baumhöhlen, Ritzen und Fugen in Gebäuden würden rar. Der Leipziger Naturschutzbund wirbt indes für mehr Rücksicht auf tierische Nachbarn. Doch werde das Bundesnaturschutzgesetz oft missachtet, so die Experten. In Großstädten könnten gerade Friedhöfe Stätten der Biodiversität sein, meinen die Experten. Daher betreut der NABU Leipzig auf dem Friedhof Sellerhausen nunmehr seit über zehn Jahren das Projekt "Lebendige Friedhöfe". Vom Artenschutz profitieren hier Fledermäuse, Insekten und Vögel. Wo früher raspelkurzer Rasen kaum tierisches Leben zuließ, bietet heute eine natürliche Wiese Nahrung und Unterschlupf.

Text/Fotos: Anke Brod

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