CFC-U19: Spieler schenken scheidendem Trainer das Landespokalfinale!

Fußball Die Himmelblauen besiegen den 1. FC Lokomotive Leipzig und wahren Chance auf Titelverteidigung.

Leipzig. 

Die U19 des Chemnitzer FC zieht erneut in das Finale um den "AOK-Plus Landespokal" ein. Vor 175 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz im "Bruno-Plache-Stadion" besiegten der CFC den 1. FC Lokomotive Leipzig mit 4:2. Für die Himmelblauen waren Künzel, der doppelt traf, sowie Schmidt und Lenz erfolgreich. Damit geht die Ära von Torsten Wappler, der seit 2015 als Trainer im Nachwuchsleistungszentrum des Chemnitzer FC arbeitet, in die Verlängerung. Denn dem erfahrenen Fußballlehrer wurde - genau wie die himmelblauen Übungsleiter der U17, U15 und U14 - die Kündigung ausgesprochen. Das Landespokalfinale - vorgesehen für den 25. bzw. 29. Mai - ist das letzte Spiel für den 46-Jährigen. Ausgetragen werden soll dieses im "Waldstadion" in Mehderitzsch.

Lok'sche rollt sofort an, Künzel stellt Weichen früh

Die U19 des 1. FC Lokomotive - souveräner Spitzenreiter der Landesliga, welcher in 20 Spiele sagenhafte 118 Tore erzielte - rollte sofort los und hatte in der Anfangsphase drei gute Gelegenheiten, um in Führung zu gehen. "Das Team der Leipziger hat zweifelsohne Regionalligaformat - und das haben sie von Anpfiff an gezeigt und uns damit ordentlich gefordert", lobte Wappler den Kontrahenten. Bei den Himmelblauen fehlten aufgrund von Abiturprüfungen insgesamt acht Spieler.

Nach einer Viertelstunde gab Zamora für die Chemnitzer den ersten Warnschuss ab, dieser klatschte an den Pfosten. Danach schnürte Künzel einen Doppelpack. Der Goalgetter schlug in der 20. und 23. Minute eiskalt zu, ein lupenreiner Hattrick blieb dem Angreifer aber verwehrt. Schiedsrichter Lars Albert entschied auf abseits. In der 37. Minute kam die Lok'sche durch Zeidler zum überraschenden Anschlusstreffer, vorausgegangen war diesem ein himmelblaues Luftloch im eigenen Strafraum.

Entscheidung fällt erst in Schlussviertelstunde

Der CFC drängte nach dem Seitenwechsel sofort auf das dritte Tor, Löwelt hatte dieses mehrfach auf dem Fuß. Es sollte schließlich bis zur Schlussviertelstunde dauern, bis weitere CFC-Treffer fielen. Schmidt und Lenz schoben jeweils nach feinen Spielzügen den Ball über die Linie. In der 89. Minute kam der aufopferungsvoll kämpfende Landesligist durch Sousa Balde zum 2:4-Endstand. "Wir wollten ins Finale einziehen, und das haben wir nach einem verdienten Sieg auch geschafft, allerdings hätten wir deutlich eher für die Entscheidung sorgen müssen", analysierte Wappler nach Abpfiff.

Im zweiten Halbfinale, welches am 14. Mai ausgetragen wird, treffen RasenBallsport Leipzig und Dynamo Dresden aufeinander.

Himmelblauer Nachwuchs sorgt für Furore & setzt neue Maßstäbe

Für die U19 des Chemnitzer FC ist die Spielzeit in der neu geschaffenen DFB-Nachwuchsliga beendet. Nachdem die Schützlinge von Torsten Wappler die Vorrunde - unter anderem gegen RasenBallsport Leipzig, Hertha BSC, Dynamo Dresden, Energie Cottbus und Erzgebirge Aue - als Tabellenführer abschlossen, warteten in der Hauptrunde etablierte Vertreter des deutschen Nachwuchsfußballs. Obschon "nur" der sechste Platz (7 Punkte, 13:27 Tore) heraussprang, ist der scheidende Trainer sehr zufrieden: "Es war eine extrem erfolgreiche Saison, in der die Jungs eine richtig gute Entwicklung genommen haben, das belegen auch die - zumeist knappen - Ergebnisse gegen die ganz großen des deutschen Fußballs." Wappler schätz zudem die Moral, die in seiner Truppe steckt: "Als nach der Niederlage in Heidenheim feststand, dass kein Weiterkommen mehr möglich ist, waren die Jungs logischerweise am Boden. Aber sowohl gegen die Bayern als auch Lok haben sie noch einmal alles in die Waagschale geworfen. Der erneute Einzug ins Landespokalfinale stellt einen würdigen Saisonabschluss für uns alle dar."

Durch das Erreichen der Hauptrunde ist die U19 des CFC unter den besten 24 Mannschaft in Deutschland gelandet und darüber hinaus in der Saison 2025/26 automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert.

BLICK.de fasst die Hauptrunde der U19 des Chemnitzer FC an dieser Stelle kompakt zusammen:

1. FC Köln: Den jungen Geißböcken die Stirn geboten.

Das erste Spiel in der Hauptrunde führte die U19 des Chemnitzer FC zum 1. FC Köln. Das erste Duell gegen die Domstädter - es war das Erstrundenspiel im "Deutschen-Junioren-Vereinspokal" - ging vor 407 Zuschauern im "Sportforum" mit 0:5 verloren. Damals fielen drei Tore in den ersten 15 Minuten - und diesmal benötigten die "jungen Geißböcke" eine halbe Stunde, um durch von der Hitz, Niang und Puzzo mit 3:0 in Führung zu liegen. Mit dem Pausenpfiff konnte Löwelt den Anschluss herstellen. Der zweite Durchgang war dann wesentlich ausgeglichener - und brachte Treffer auf beiden Seiten. Für die Kölner war wiederholt von der Hitz erfolgreich sowie Schenten, den zweiten CFC-Treffer erzielte - via Elfmeter - Löwelt vor 230 Zuschauern im "Geißbockheim Franz-Kremer-Stadion".

Im Rückspiel rückte erneut Löwelt in den Mittelpunkt. Zuvor waren die Gäste aus der Domstadt vor 122 Zuschauern im "Sportforum" durch Kotya-Fofana und Niang in Führung gegangen. In der 39. Minute erhielt der CFC einen berechtigten Handelfmeter. Löwelt trat diesen, der FC-Schlussmann parierte, war aber beim Nachschuss machtlos. Nach dem Seitenwechsel stürmten die Himmelblauen furios nach vorn und kamen in der 47. Minute durch Tänzer zum verdienten Ausgleich. Die Partie schien zu kippen - und Löwelt hatte via Foulelfmeter die Möglichkeit dazu. Allerdings scheiterte er vom Punkt, sodass es schlussendlich bei der leistungsgerechten Punkteteilung blieb.

FC Bayern München: Ballack-Besuch & Rekord-Kulisse.

Das zweite Auswärtsspiel war das absolute Highlight-Spiel für die himmelblaue U19, denn es ging zum großen FC Bayern München. Zahlreiche Chemnitzerinnen und Chemnitzer hatten sich auf den Weg in die bayerische Landeshauptstadt gemacht und das "Stadion im FC Bayern Campus" bevölkert - und sahen - genau wie Michael Ballack, der wohlgemerkt für beide Vereine kickte - einen dominanten Gastgeber. Die Bayern trafen vor 300 Zuschauern in beiden Halbzeiten jeweils zweimal - in der ersten waren es Karl und Richter und in der zweiten Nasrawe und Yildiz. CFC-Trainer Wappler konstatierte im Nachgang: "Wir machen zu viele Fehler, und wenn so ein hochklassiger Gegner einen hinten einschnürt, ist das am Ende auch nur konsequent."

Im Rückspiel vor der Rekord-Kulisse von 450 Zuschauern im "Sportforum" ging es wesentlich enger zu. Die Himmelblauen agierten diszipliniert und standen zudem in der Defensiv gut gestaffelt und stabil. In der 57. und 58. Minute zeigte jedoch der FCB-Nachwuchs seine ganze Klasse. Sedat und Chemwor trafen. Kapitän von Baer antwortete nach einer Stunde mit einem Kracherschuss und machte es kurzzeitig wieder spannender. Puljic konterte und entschied das Spiel zugunsten des FCB.

Schalke 04: Zwei knappe Niederlagen gegen die Knappenschmiede.

Auch gegen den FC Schalke 04 musste sich der CFC vor heimischer Kulisse geschlagen geben. Vor 200 Zuschauern im "Sportforum" war für die Gäste aus dem Ruhrpott Tubic mit einem Doppelpack erfolgreich. Bei der 0:2-Niederlage flog Künzel mit der roten Karte vom Platz - und fehlte damit im Rückspiel, welches ebenfalls unglücklich verlorenging. Vor 150 Zuschauern im "Gelsenkirchener Parkstadion" unterlagen die Himmel- den Königsblauen knapp mit 0:1. Besonders bitter: Den Siegtreffer durch Wallentowitz kassierten die Wappler-Schützlinge in Überzahl. "Die Jungs haben aufopferungsvoll gekämpft, stark gespielt, in der Überzahl wiederum haben wir zu wenig Lösungen gefunden, um die Schalker noch mehr unter Druck zu setzen. Am Ende hat dieser, eine Fehler das Spiel entschieden", fasste der U19-Trainer das Duell gegen die Knappen zusammen. Es fehlte die Durchschlagskraft, um sich für den hohen Aufwand final zu belohnen.

SV Werder Bremen: Drei Punkte an der Weser geangelt.

Beim SV Werder Bremen glückte dem CFC ein überraschender Coup. Wenngleich die Nordlichter tonangebend waren, zeigten sich die Himmelblauen äußerst effektiv vor dem Tor und siegten vor 100 Zuschauern auf "Platz 12" im "Weserstadion" mit 3:2. Nach einem folgenschweren Ballverlust im Spielaufbau traf Mbock in der 35. Minute zur Werder-Führung. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gab von Baer via Freistoß aus zentraler Position die Antwort und schlenzte zum 1:1 ein. Im zweiten Durchgang ging es hin und her. Löwelt brachte den CFC in der 56. Minute in Führung, zwei Zeigerumdrehungen später glich Adeh schon wieder aus. In der 76. Minute nutzte Kunstmann einen Fehler des Werder-Schlussmannes und traf zum umjubelten Siegtreffer.

Im Rückspiel konnte wiederum die U19 des SV Werder Bremen einen Auswärtssieg feiern. Die Gäste aus dem hohen Norden erzielten beim 2:1 alle drei Tore. Covic traf vor 178 Zuschauern im "Sportforum" früh zur Führung, ein Krogmann-Eigentor nach einer Viertelstunde sorgte für den schnellen CFC-Ausgleich. Bereits nach einer halben Stunde fiel durch Musah der entscheidende Treffer. Trotz einer kämpferischen Leistung gelang es den Chemnitzern im weiteren Spielverlauf nicht mehr, das 2:2 zu erzielen.

1. FC Heidenheim: Heimsieg in der Hauptrunde.

Gegen den 1. FC Heidenheim holte die U19 des Chemnitzer FC einen Heimsieg. Vor 150 Zuschauern im "Sportforum" hieß es 2:1. Den Führungstreffer von Mensah in der 37. Minute konnten die Gäste bereits drei Zeigerumdrehungen später durch Kölle schmeichelhaft ausgleichen. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel traf Tänzer zur zweiten Führung, welche letztlich ausreichte. U19-Trainer Wappler zeigte sich glücklich: "Es kam alles zusammen - jedes Spiel ist abhängig von der Tagesform beider Mannschaften. Wir wollen in dieser Liga mitnehmen, was geht und freuen uns auf jede Partie."

Im Rückspiel sah es eine Halbzeit lang sehr gut für den CFC-Nachwuchs aus, nach dem Seitenwechsel kamen sie jedoch vor 130 Zuschauern im "Walter-Birkhold-Jugendstadion" mit 2:5 unter die Räder. Mensah und Löwelt sorgten für die 2:1-Pausenführung, den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Mignano erzielt. In der zweiten Halbzeit drehten die Heidenheimer auf und Weigel mit einem Doppelpack die Partie, ehe Wagner und Butka das Ergebnis noch weiter in die Höhe schraubten. Boldt verhinderte mit mehreren Paraden ein Debakel.

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