Stadt Leipzig sucht Nutzer für alte Ostwache

Architektur Hier soll ein Nachbarschaftszentrum entstehen!

Leipzig. 

Leipzig. Jetzt ist es amtlich: In die frühere Feuerwache Ost im Leipziger Stadtteil Anger-Crottendorf soll ein Nachbarschaftszentrum ziehen! Für das Projekt sucht die Stadtverwaltung der Messestadt nun einen Betreiber mit Nutzungskonzept und Finanzierungsplan. Potentielle Anwärter werden über ein Konzeptverfahren ermittelt.

Zum ersten Februar 2020 hatte die Branddirektion Leipzig die für ihre Zwecke zuvor lang ausgediente Ostwache an der Gregor-Fuchs-Straße 45 dem Liegenschaftsamt der Stadt übergeben. Die Kameraden hatten ihr Domizil vom Baujahr 1937 seinerzeit wegen baulicher Mängel verlassen. Seit 2015 treffen sich hier Vereine, Nachbarn, Unterstützer und Akteure aus dem Leipziger Osten und sammeln Ideen für eine Nachnutzung.

Grünes Aktivband entsteht

Nun gibt die Stadtverwaltung das ehrwürdige Objekt via Konzeptverfahren für einen noch auszuwählenden Nutzer frei! Dieser soll das denkmalgeschützte Haus inklusive zweier Nebengebäude sanieren, um hier schließlich eine generationsübergreifende Begegnungsstätte zu betreiben. Kulturangebote im Haus sollen das soziale Miteinander bereichern, Aktive aus Kleingewerbe und Kreativwirtschaft erhalten ebenfalls Raum.

In einer Medieninformation zum Thema hatte Baubürgermeister Thomas Dienberg betont: "Mit dem Beleben und Sanieren der alten Feuerwache wird ein weiterer Baustein im Leipziger Osten entwickelt, der zeigt, wieviel Aufbruch und Gestaltungswillen in den dortigen Stadtteilen steckt". Und: Mit dem benachbarten Parkbogen Ost und künftiger Schule entstehe vor Ort "ein pulsierender Anlaufpunkt" für das Quartier und auch darüber hinaus, erklärte Dienberg. Die führere Ostwache liegt am östlichen S-Bahnbogen, der 2012 zugunsten des Citytunnels stillgelegt wurde. An dieser Stelle entsteht der "Parkbogen Ost" als grünes Aktivband mit Fuß- und Radwegen.

Alte Ostwache per Erbbaurecht nutzen

Neben langjährigen Unterstützern der Ostwache sind für das Konzeptverfahren Kulturbegeisterte, Ideengeber und gesellschaftlich Engagierte gefragt. Es gibt Vorgaben: So wünscht sich die Stadtverwaltung einen dauerhaften Betrieb des künftigen Nachbarschaftszentrums, ein gutes Sanierungskonzept sowie einen soliden Finanzierungsplan. Alle Ideen werden auf Herz und Nieren geprüft: Eine Jury aus Politik und Verwaltung untersucht die Konzepte nicht auf nur Qualität, die Fachleute beleuchten zudem soziale, ökologische und wirtschaftliche Gesichtspunkte. Der Sieger hat danach sechs Monate Zeit, Planung und Finanzierung fest zu zurren.

Die Stadt Leipzig setzt auf nachhaltige Liegenschaftspolitik. Grundstücke, die früher zum Verkauf gestanden hätten, sollen - wie die Ostwache - im Bestand der Stadt bleiben und per Erbbaurecht an Nutzer vergeben werden.

Ausführliche Unterlagen und das Grundstücksexposé gibt es unter: www.leipzig.de/konzeptverfahren. Zur langfristigen Erfolgsgarantie für das Nachbarschaftsprojekt in Anger-Crottendorf wird der Erbbaurechtsvertrag mit der Stadt Leipzig über 99 Jahre angelegt. Der Jahreszins beträgt 92.500 Euro. Bis zum 31. Oktober nimmt das Liegenschaftsamt Nutzungskonzepte an. Zudem kann die alte Ostwache am 12. Juli zwischen 17 und 18 Uhr besichtigt werden. Anmeldungen per E-Mail bei marlen.foersterling@leipzig.de

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