Wissenschaftsstandort Leipzig: Stadt tauscht Flächen mit dem Freistaat

Wissenschaft Platz beträgt 5.600 Quadratmeter

Leipzig. 

Leipzig. Durch einen Flächentausch mit dem Freistaat soll der Wissenschaftsstandort Leipzig gestärkt und gleichzeitig Stadtgrün erhalten werden. Der Grundstücksvertrag soll perspektivisch auch dazu beitragen, den Wilhelm-Leuschner-Platz städtebaulich aufzuwerten. Der Stadtrat fasste jetzt einen entsprechenden Beschluss.

Baubürgermeister Thomas Dienberg sagt dazu: "Neben den enormen Potenzialen für die Entwicklung des Wilhelm-Leuschner-Platzes hilft uns der Flächentausch dabei, eine grüne und nachhaltige Stadt zu sein - so sichern wir uns etwa Erholungsflächen in den Schönauer Lachen. Zugleich können wir unserem Anspruch 'Kurze Wege für kurze Beine' gerecht werden und bedarfsgerecht Schulplätze schaffen, etwa in der Lumumbastraße."

Die Wissenschaft als Motor

Dr. Torsten Loschke, Leiter des Referats Wissenspolitik der Stadt Leipzig, sieht große Chancen, den Wilhelm-Leuschner-Platz als Ort für eine lebendige Wissenschaft im Herzen der Stadt zu etablieren: "Die vielen Studierenden, Wissenschaftler und ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm werden für eine weltoffene, pulsierende Atmosphäre sorgen. Zugleich stärkt die Ansiedlung von Forschungseinrichtungen in so zentraler Lage die Attraktivität Leipzigs als einer Wissenschaftsstadt der kurzen Wege und zeigt einmal mehr: Die Wissenschaft ist in Leipzig ein Motor der Stadtentwicklung."

Das Tauschpaket umfasst insgesamt fünf städtische Grundstücke und vier aus dem Besitz des Freistaates. Weil mit dem Verkauf der Flächen auch Verpflichtungen übergeben werden, wie etwa die Beseitigung möglicher Altlasten, entsprechen sich die Verkehrswerte der Grundstückspakete nahezu. Das Tauschgeschäft zwischen der Stadt Leipzig und dem Freistaat Sachsen hat ein Gesamtvolumen von 15,5 Millionen Euro.

Aufwertung des Leuschner-Platzes

Im Baufeld Nord des Wilhelm-Leuschner-Platzes - derzeit noch rund 5.600 Quadratmeter städtisches Eigentum - soll das "Forum Recht" des Bundes entstehen, gemeinsam mit der Juristenfakultät der Universität Leipzig. Auf Flächen in der Philipp-Rosenthal-Straße und Paul-List-Straße (insgesamt etwa 3.800 Quadratmeter) kann der Campus Liebigstraße des Universitätsklinikums ausgebaut werden. Das Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie möchte sich auf städtischen Flächen am Deutschen Platz erweitern, das Grundstück ist etwa 5.300 Quadratmeter groß. Auf etwa 22.000 Quadratmetern in der Nathusiusstraße sollen Polizei und Landesbehörden mehr Platz erhalten.

Mehr Handlungsfreiheit für Stadt

Die Stadt erhält mit den Grundstücken des Freistaates mehr Handlungsfreiheit - etwa mit einer potenziellen Schulbaufläche in der Lumumbastraße (rund 7.200 Quadratmeter) und zur Entwicklung einer innerstädtischen Gewerbefläche in der Linkelstraße/Travniker Straße (43.400 Quadratmeter). Im Umfeld des Stadtbades sind kaum Flächen für Stellplätze vorhanden, die für den Betrieb des Bades notwendig sind. Auf dem Grundstück Nordplatz 11 (etwa 670 Quadratmeter) ist dies möglich. Das Grundstück Lützner Straße 218 liegt mitten im Landschaftsraum Schönauer Lachen. Die 112.000 Quadratmeter werden aktuell vom Polizeiverwaltungsamt genutzt. Dieses Areal könnte entsiegelt und zu einem grünen Freiraum weiterentwickelt werden.

Freistaat und Stadt verpflichten sich, dass die bauliche Investition innerhalb von sieben Jahren erfolgt und die Grundstücke in den kommenden 30 Jahren keine andere Nutzung erfahren.

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