Zwei Verdächtige nach versuchtem Bücher-Betrug in U-Haft

Betrug Ehepaar sollte hunderte Tausend Euro "Pfand" hinterlassen

Leipzig. 

Leipzig. In der vergangenen Woche suchten zwei vermeintliche Firmenvertreter - eine 37-jährige Frau und ein 24-jähriger Mann - ein 80-jähriges Ehepaar in Leipzig Mölkau auf. Zuvor war das Paar telefonisch von den beiden Deutschen kontaktiert worden. Anlass war eine Buchsammlung, die die Vertreter kaufen wollten.

 

Große Versprechen

Vor Ort erklärten diese, dass sie für das Ehepaar eine niedrige sechsstellige Summe als Verkaufserlös erzielen könnten, wenn sie in den Vertrag einwilligten. Dafür sei jedoch auch eine Hinterlegung im Bereich einer mittleren fünfstelligen Summe als Pfand erforderlich, um den Verkauf abzusichern. Hierfür sollte das Ehepaar einen Kredit aufnehmen.

 

Postmitarbeiterin schlägt Alarm

Im Rahmen des Post-Ident-Verfahrens wurde eine Mitarbeiterin einer Postfiliale auf den Sachverhalt aufmerksam und riet den beiden 80-Jährigen, die Polizei zu informieren. Als die Vertreter das Paar erneut aufsuchten, um den Verkauf abzuschließen, wurden sie von den Ermittlern vorläufig festgenommen.

 

Auf die Verhaftung folgt die Durchsuchung

Nachfolgende Durchsuchungsmaßnahmen bei den Beschuldigten führten zur Sicherstellungen von Beweismitteln, die Rückschlüsse auf ein gewerbsmäßiges Handeln der Beschuldigten nahelegen und weitere Ermittlungen nach sich ziehen werden. Die Ermittler gehen aufgrund der Erkenntnisse zu bundesweit aufgetretenen vergleichbaren Fällen zudem davon aus, dass die Beschuldigten bandenmäßig strukturiert handeln.

Durch den zuständigen Ermittlungsrichter wurde am Freitag, 13. Mai 2022 auf Antrag der Staatsanwaltschaft Leipzig, gegen die beiden Beschuldigten ein Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten gewerbs- und bandenmäßigen Betruges erlassen. Der 24-Jährige und die 37-Jährige wurden nach erfolgter Richtervorführung in Untersuchungshaft genommen und in verschiedene Justizvollzugsanstalten verbracht. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.

 

Lukrative Angebote kritisch hinterfragen

Die Leipziger Polizei mahnt in Anbetracht der vorliegenden Betrugsmasche "Bücherkauf" zur Vorsicht bei vermeintlich lukrativen Verkaufsangeboten für private Sammlungen jeder Art durch Vermittler und rät dringend davon ab, sich auf Besuchstermine im eigenen Heim einzulassen. Halten Sie vorher Rücksprache mit Verwandten und anderen Vertrauenspersonen, wenn Sie ähnliche Verträge im Zusammenhang mit dem Verkauf Ihrer Sammlung abschließen wollen.

Das gilt auch und insbesondere dann, wenn Sie von den Vermittlern Gegenstände zur Vervollständigung Ihrer Sammlung ankaufen sollen. Gleichen Sie gegebenenfalls die Angebote der Vermittler in einem Antiquariat, bei einem Fachhändler oder im Internet ab, um einen realistischen Wert in Erfahrung zu bringen und informieren Sie die Polizei, sollte bei Ihnen der Verdacht eines gegebenenfalls auch nur versuchten Betruges geweckt worden sein.

Sollten Sie auch von einem ähnlich Fall betroffen und/oder mutmaßlich ebenfalls von den Beschuldigten aus dem vorliegenden Verfahren kontaktiert worden sein oder sollten Sie Kenntnis von derartigen Handlungen zum Nachteil von Personen aus Ihrem Umfeld haben, melden Sie sich bitte bei der Kriminalpolizei Leipzig, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666.

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