"Alarmierend hoch": Sind Mittelsachsens Bäche schädlich für die Nordsee?

Umwelt VSR-Gewässerschutz untersucht im Landkreis Stickstoffbelastung in Bächen

Mittelsachsen. 

Unter dem Motto "Meeresschutz beginnt in unseren Bächen" führte der VSR-Gewässerschutz kürzlich eine Messfahrt im Landkreis Mittelsachsen durch. Die Gewässerexperten stellten dabei in den meisten Bächen eine alarmierend hohe Stickstoffbelastung fest, die über die großen Flüsse in die Nordsee gelangt und dort die Artenvielfalt gefährdet.

Zielwert festgelegt

Um diesem bedenklichen Trend entgegenzuwirken, wurde in der Oberflächengewässerverordnung ein Zielwert von 2,8 mg/l Gesamtstickstoff festgelegt. Dieses Ziel werde bisher nicht eingehalten, teilt der VSR-Gewässerschutz mit. Harald Gülzow, der die Messfahrt leitete, erklärt: "Wir wollten herausfinden, welche Bäche im Kreis Mittelsachsen zur Stickstoffbelastung beitragen." Besonders betroffen sind Bäche, die stark von intensiver Landwirtschaft beeinflusst werden.

Höchste Belastungen in der Bobritzsch

Harald Gülzow stellte in der Bobritzsch in Falkenberg eine Stickstoffkonzentration von 9,4 Milligramm pro Liter (mg/l) fest, im Hetzbach in Oederan 9,2 mg/l. Im Mühlbach in Frankenberg wurde eine Konzentration von 9,0 mg/l gemessen und in der Kleinen Striegis in Hainichen von 7,8 mg/l. Die Striegis in Brand-Erbisdorf wies 6,4 mg/l auf. Die Stickstoffkonzentration im Erlbach in Mittweida liegt bei 5,6 mg/l und in der Zschopau in Flöha bei 4,3 mg/l.

Nitrat als größtes Problem

Das Nitrat stellt den größten Anteil am Gesamtstickstoffgehalt in den Gewässern dar und ist somit das größte Problem im Kreis Mittelsachsen. Die Messungen des VSR-Gewässerschutzes zeigten im Kreis Mittelsachsen eine sehr hohe Nitratbelastung im Grundwasser in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft. "Bislang konnten wir keine signifikante Verbesserung der Belastung feststellen," so Gülzow. 

 

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