In ihrer Gruft haben sich Kurfürst August und seine Gattin in den vergangenen Monaten über so manches gewundert. "Es gibt Dinge, die verstehen wir einfach nicht mehr", sagte der hohe Besuch, als er nun beim traditionellen Silvesterblasen wieder auf seinem auf seinem Jagd- und Lustschloss in Augustusburg vorbeischaute. Vom Verschwinden der Zigeunersauce über Corona bis hin zur Politik reichten die Themen, die vor mehreren hundert Besuchern diskutiert wurden. Trotz allem Frust hatte das Paar, einmal mehr mit großer Leidenschaft gespielt von Birgit Lehmann und Jörg Einert, auch Lösungsansätze fürs neue Jahr parat.
Lachen als beste Medizin
"Ihr müsst lachen, dann entstehen neue Gehirnverbindungen", riet Anna zum Beispiel und sorgte mit zahlreichen kecken Sprüchen gleich für so manches Gelächter. Zudem präsentierte der mit seiner Gattin ebenso erschienene Hofapotheker dem großen Publikum den Honig als wunderbares Heilmittel und verfeinert mit einigen Gewürzen sogar als Antibiotikum des Mittelalters. Und noch ein Rezept hatte der Kurfürst gegen schlechte Laune parat: Musik. Da traf es sich gut, dass fünf Bläser und eine Schlagzeuger der Drebacher Heidelbachtal-Musikanten mit auf der Bühne standen, um den hohen Besuch samt des Publikums sogar zu manch einer Tanzanlage zu motivieren.
Frischer Wind gern gesehen
Humor ist für August und Anna der beste Weg, um mit den aktuellen Krisen zurechtzukommen. Das Klima war da noch das kleinste Problem, schließlich fühlte sich der letzte Dezembertag bei 16 Grad Celsius noch besser an als die 450-Jahr-Feier im September. Zwar sorgten stürmische Böen für herumfliegende Zettel. "Aber frischer Wind, ist das, was wir gebrauchen können", betonte Anna und schob einen weiteren Seitenhieb in Richtung Politik gleich hinterher. So hätten sie und August sich gewundert, warum die Obrigkeit über keine Hofnarren mehr verfüge. "Die sitzen ja heute selbst in der Regierung", lautete die Antwort des Paares, das den Besuchern viel vom besten Mittel gegen den Frust präsentierte: Humor.
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