Freiberg. Es war lange darum gerungen worden, doch am Ende musste man vor den Realitäten kapitulieren. Weil keine Nachfolge für die im März ausgeschiedene Leiterin der Blutspendestation im Kreiskrankenhaus Freiberg gefunden werden konnte, wurde die Einrichtung am 30. Juni endgültig geschlossen.
An diesem Tag ließ es sich Henning Pätz nicht nehmen, noch einmal dort hin zu kommen, um sich mit Blumen bei den Mitarbeiterinnen zu bedanken und ein Gebinde abzugeben, auf dem zu lesen ist: "Wir waren Lebensretter mit Leidenschaft und gaben Blut von unserem Blut!" Was alle Spender im Kreiskrankenhaus auszeichnete war die Tatsache, dass sie hier unentgeltlich spendeten. Rund 2.000 Spender waren es zuletzt, die regelmäßig kamen. Henning Pätz ist mit 208 Abgaben der Rekordhalter. Der Uhrmachermeister aus Freiberg hatte in das Trauergebinde auch seine Urkunden flechten lassen, die er über mehrere Jahrzehnte hinweg erhalten hatte.
Kathleen Weser, Medizinisch Technische Laborassistentin, nahm sowohl die Blumen als auch den Dank von Pätz entgegen. "Wir sind natürlich alle sehr traurig, dass es nicht weitergeht", gesteht sie. Und Pätz hofft nach wie vor, dass dieser Zustand sich wieder ändern könnte. Der Blutspendedienst Nord-Ost des Deutschen Roten Kreuzes hat angekündigt, einmal monatlich einen Termin am Ausbildungs- und Technikstützpunkt an der Halsbrücker Straße anzubieten. "Das ist aber viel zu wenig für die vielen Spender", findet Pätz und wünscht sich eine dauerhafte Einrichtung.