BLICK.de stellt auch in diesem Jahr wieder die Menschen vor, die etwas Besonderes in den vergangenen zwölf Monaten geleistet und erwirkt haben.
Freiberg. Am 16. August 2022 vollzieht sich an der Spitze der Landkreisverwaltung Mittelsachsen offiziell ein Führungswechsel. Dirk Neubauer (parteilos) wird neuer Landrat und übernimmt von Matthias Damm (CDU) den symbolischen Stafettenstab. Der Mittweidaer war nach siebenjähriger Amtszeit altersbedingt nicht erneut zur Landratswahl angetreten war. Der Augustusburger Neubauer hatte sich im zweiten Anlauf mit 55,58 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 36,6 Prozent gegen zwei Mitbewerber von AfD und CDU durchgesetzt. In der ersten Runde zur Landratswahl erreichte Neubauer zunächst am 12. Juni im ersten Wahlgang mit 41,3 Prozent der Stimmen zwar den ersten Platz, verfehlte aber die absolute Mehrheit, die den zweiten Urnengang erforderlich machte. Seine Kandidatur wurde von den Parteien SPD, Die Grünen und Die Linke unterstützt.
Breite Agenda
Die Amtszeit beträgt sieben Jahre. Neubauer stellt sein Wirken nach eigenem Bekunden unter dem Gesichtspunkt, keine weitere Person zu verkörpern, die den Leuten etwas verspricht, was sie nicht hält. "Das wird der Maßstab sein für das, was ich mache." Ziel sei es, dass die Menschen wieder Vertrauen zur Politik fassen. "Dies kann nur gemeinsam, überparteilich und im demokratischen Dreiklang aus Bürgerschaft, Kreis und den Kommunen gelingen", stellt er in seiner Agenda fest. "Es warten große Aufgaben, die parallel und zeitnah erledigt werden müssen. Wertschätzung, Eigenverantwortung, Transparenz, Partizipation und eine offene Debattenkultur sollen Zeichen dieser Legislatur sein." Es gebe viele, die das unterstützten. Dafür müssten Mehrheiten gefunden werden.
Noch keine zehn Jahre Politiker
1971 in Halle (Saale) geboren war der Familienvater zunächst zehn Jahre lang als Journalist tätig. Später agierte er als Geschäftsführer eines lokalen Fernsehsenders und war Marketingchef. Unterdessen in Augustusburg lebend, trat er 2013 als Einzelbewerber zur Bürgermeisterwahl an und setzte sich gegen vier Mitbewerber durch. 2020 wurde er im Amt des Bürgermeisters bestätigt. 2017 trat Dirk Neubauer in die SPD ein, um einen Beitrag zur Erneuerung der Partei von innen heraus zu leisten. Indes trat er vier Jahre später vor der Bundestagswahl wieder aus der Partei aus.