Dr. Ralf Walper (SPD): "Es ist beschämend für unser reiches Land, wie wir mit den Älteren umgehen"

Bundestagswahl Für eine bessere Gesundheitsversorgung und soziale Gerechtigkeit in Mittelsachsen

Region. 

Dr. Ralf Walper ist 61 Jahre alt. Der Arzt wurde in Osterburg/Altmark geboren. Er ist ledig und hat keine Kinder. Seit Dezember 2024 ist er Mitglied der SPD.

Was verbindet Sie mit Ihrem Wahlkreis? Haben Sie einen Lieblingsort?

Ich arbeite als Chefarzt der Notaufnahme im Freiberger Krankenhaus. Auch wenn ich viele administrative Aufgaben habe, lasse ich es mir nicht nehmen, als Notarzt am Rettungsdienst teilzunehmen. Freiberg ist eine schöne Stadt mit viel Kultur und Esprit. Auch die ländlich geprägten Gegenden haben ihren Reiz.

 

Welche Probleme im Wahlkreis brennen Ihnen besonders unter den Nägeln?

Da ist für mich vordergründig die Gesundheits- und Sozialpolitik zu nennen. Durch den Notarztdienst habe ich viel Einblick in sehr private Bereiche der Betroffenen, habe Zutritt zu Wohnungen und Pflegeheimen. Es ist beschämend für unser reiches Land, wie wir mit den Älteren umgehen. Ältere mit einer beruflichen Biografie, die dieses Land mit aufgebaut haben, einen entscheidenden Anteil am Aufbau der neuen Länder haben, die lassen wir jetzt alleine und das unter teilweise prekären Bedingungen. Die Gesundheit und das Soziale gehören für mich zur staatlichen Daseinsfürsorge.

 

Was liegt Ihnen mit Blick auf die Außenpolitik am meisten am Herzen?

Der Krieg in der Ukraine muss unter allen Umständen beendet werden: "Schwerter zu Pflugscharen". In diesem Krieg gibt es keine Gewinner oder Verlierer! Während des Irakkrieges habe ich verletzte Amerikaner aus dem Transportflieger heraus in deutsche Kliniken gefahren, dies unter intensivmedizinischen Bedingungen. Das waren größtenteils Männer Anfang 20, denen fehlten Gliedmaßen, teilweise hatten die Soldaten schwere Hirn-, Gesichts- oder Augenverletzungen.

 

Was wird sich im Wahlkreis nach vier Jahren verändert haben?

Zumindest die Versorgung unserer Patienten in unserem Krankenhaus wird sich weiter verbessert haben. Wir arbeiten gerade am Aufbau eines Integrierten Notfallzentrums. So wollen wir dem real erlebten Ärztemangel in der Stadt und auf dem Land entgegenwirken. Die wirtschaftliche Lage kann ich nicht vorhersagen, da fehlt mir einfach das Fachwissen.  



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