Ein Leben für die Feuerwehr: Kamerad ist seit 70 Jahren im Dienst

EHRENAMT Bernd Berger bringt sich seit 1955 in der Ottendorfer Feuerwehr ein

Lichtenau/OT Ottendorf. 

Ein Jubiläum der ganz besonderen Art feierte vor wenigen Tagen Bernd Berger aus dem Lichtenauer Ortsteil Ottendorf: Seit unglaublichen 70 Jahren steht er im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr seines Heimatortes - ein Engagement, das seinesgleichen sucht. Mit 17 Jahren trat Berger am 30. März 1955 in die Feuerwehr ein. Seither ist er der Wehr nicht nur treu geblieben, sondern hat sie über Jahrzehnte hinweg mitgeprägt. Deshalb wurde er jetzt im Rahmen einer kleinen Feierstunde geehrt.

Der erste Einsatz bleibt unvergessen

Der erste Einsatz hat sich tief in sein Gedächtnis eingebrannt. "Es war ein Brand im Oberdorf", erinnert sich der inzwischen 87-jährige Berger. Ein brennender Kohlenkasten hatte damals eine starke Rauchentwicklung in der Küche eines Wohnhauses verursacht. Für den jungen Feuerwehrmann war es der Beginn einer jahrzehntelangen Laufbahn, geprägt von Ernstfällen, Kameradschaft - und dem großen Willen, zu helfen.

Technik, Verantwortung und Wandel

Über viele Jahre hinweg war Bernd Berger als Gerätewart in der Freiwilligen Feuerwehr tätig - eine Aufgabe, die sowohl technisches Verständnis als auch große Sorgfalt erforderte. In den 1960er und 1970er Jahren absolvierte er mehrere Lehrgänge, um für die verantwortungsvolle Rolle bestens gerüstet zu sein. "Damals waren die Aufgaben noch ganz anders", erzählt Berger. Die Ausrüstung war weniger automatisiert, vieles musste in Handarbeit erledigt werden. "Wenn ein Schlauch beschädigt war, haben wir den noch selbst geflickt - das gehörte einfach dazu." Diese handwerkliche Nähe zur Technik, das Verständnis für jedes einzelne Gerät - all das prägte die Arbeit des gelerten Tischlers über Jahrzehnte hinweg.

Siebzig Jahre Einsatzbereitschaft

Ob Brände, Hochwasser oder Verkehrsunfälle - Bernd Berger war in zahllosen Einsätzen aktiv. Dabei war er nicht nur Helfer in der Not, sondern übernahm auch Verantwortung in der Organisation. Generationen junger Feuerwehrleute unterstütze er bei den ersten Schritte im Dienst - als Mentor, Vorbild und ruhender Pol.

Anerkennung für ein Lebenswerk

Zum 70-jährigen Jubiläum wurde Bernd Berger mit zahlreichen Ehrungen bedacht. Lichtenaus Bürgermeister Andreas Graf betonte bei der Feierstunde, dass er ein solches Jubiläum bisher noch nicht miterlebt habe: "Ein 70-jähriges Jubiläum bei der Feuerwehr habe ich persönlich noch nicht beglückwünschen dürfen, das ist etwas ganz besonderes und sollte für viele junge Menschen ein Vorbild sein", so der Bürgermeister. Auch Gemeindewehrleiter Jens Klenke würdigte das seltene Ereignis und erklärte, dass er sich spontan nicht daran erinnern könne, "dass es das in jüngerer Vergangenheit schon einmal in einer der Lichtenauer Wehren gegeben hätte." Ottendorfs Wehrleiter Kevin Meyner lobte Berger für seine anhaltende Präsenz im aktiven Dienst und seine Vorbildfunktion: "Er ist auch heute noch bei fast jedem Dienst dabei und somit ein Vorbild für uns alle. "Wir sind froh, dass wir Bernd in unseren Reihen haben", pflichtet ihm sein Stellvertreter Julian Mehlhorn bei.

 

Auch interessant für Dich


  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion