Fördergerüst schwebt an Freiberger Himmel

Sanierung Spektakuläre Demontage eines Wahrzeichens

Freiberg. 

Freiberg. Inzwischen liegt das 24 Meter lange Gestell sicher auf dem Haldenboden der Forschungs- und Lehranlage der Reichen Zeche. Doch bis das alte Fördergerüst dorthin kommen konnte, bedurfte es viel Geschick und Geduld. Die TU Bergakademie Freiberg hat in dieser Woche die Sanierung der Förderanlage ihres Bergwerks in Angriff genommen. Dafür musste als erstes das markante Gerüst abgebaut werden, welches die Silhouette der Stadt seit 1953 prägt. Lediglich 1978 hatte es eine kleine Sanierung erfahren. Mittlerweile war eine grundlegende Ertüchtigung nötig geworden, wie der wissenschaftliche Direktor des Bergwerks, Prof. Helmut Mischo, erklärt. Diese soll in den kommenden Jahren sogar noch tiefgreifender werden, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn nach dem Gerüst folgt das gesamte Fördersystem, inklusive der Fördermaschine. Ebenso wird es in der Tiefe Modernisierungen geben. "Wir haben aktuell 30 Labore unter Tage, dazu 50 Partner aus 26 Ländern", so Mischo. "Diesen Partnern müssen wir in der Zukunft eine vernünftige Infrastruktur zur Verfügung stellen." Man habe überlegt, ob man es bei einer einfachen Sanierung des Schachtgerüstes belassen könne, habe sich aber schließlich sowohl aus ökonomischen, aber vor allem aus sicherheitstechnischen Gründen für einen Ersatz entschieden.

Teile der alten Anlage, so die Seilscheiben und die Schrägstützen, finden allerdings eine Wiederverwendung. Vom eigentlichen Gerüst, welches am Dienstag im Ganzen aus dem Förderhaus gehoben wurde und über die Halde schwebte, werden rund 70 Prozent verschrottet. Den Rest will man zur Dokumentation der Bergwerksgeschichte aufheben. Für die Zeit der Sanierung ist der Zugang über die Alte Elisabeth nur für wissenschaftliche Kräfte möglich.

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