Freiberger Gymnasiasten erinnern an früheren Schulleiter

Gedenken Elftklässler erforschen Leben von Carl Heinrich Frotscher

Freiberg. 

Freiberg. Es sei ein sehr turbulentes Schuljahr gewesen, sagte Kerstin Salomon, Leiterin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, am Mittwochnachmittag auf dem Freiberger Donatsfriedhof. Vor ihr standen die zwölf Elftklässler des Leistungskurses Geschichte.

Dass man sich an so ungewohnter Stätte versammelte, hatte seinen Grund. "Das Schöne am Ende eines Schuljahres ist, dass zu Ende geführt wird, was angefangen wurde", so Salomon. In diesem speziellen Fall betraf das ein Projekt der Schüler, welches sich mit dem Andenken an den früheren Schulleiter Carl Heinrich Frotscher beschäftigte. Jener stand der Bildungseinrichtung von 1843 bis 1865 vor, zu einer Zeit also, als sie noch als Lateinschule bekannt war.

Das Grab wird Ordnung gebracht

Die 22 Jahre müssen gute gewesen sein, denn als Frotscher sich schließlich in den Ruhestand verabschiedete, wurde ihm allseits Anerkennung gezollt. 1867 folgte sogar die Verleihung der Ehrenbürgerwürde Freibergs.

Seine Frau Johanne und er fanden auf dem Donatsfriedhof ihre letzte Ruhestätte. Und gerieten für lange in Vergessenheit. Auf Anregung ihres Tutors Volker Bannies machten sich die Schüler des Gymnasiums an die Arbeit, das zu ändern.

Nicht nur, dass sie sich intensiv mit dem Leben des früheren Schulleiters beschäftigten, aus Archiven Einzelheiten zusammentrugen, sondern sie machten auch das Grab selber zum Objekt ihrer Arbeit. Denn es war verwittert und generell in schlechtem Zustand. "Teilweise konnte man die Angaben auf den Tafeln nicht mehr lesen", berichtet Johann Schreiber. Dass nun alles wieder schön aussieht, eine zusätzliche Tafel angebracht wurde, das verdankt sich auch der Hilfe von Spendern, welche die Schüler akquirierten. Der Lions Club gehört ebenso dazu wie die Sparkasse Mittelsachsen, die Stadt Freiberg oder der Förderverein des Gymnasiums.

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